Neuro-Intensivmediziner dringend gesucht

Jena – Viele Krankenhäuser in Deutschland suchen händeringend nach Neuro-Intensivmedizinern. Darauf hat jetzt die Deutsche Gesellschaft für Neurointensiv- und Notfallmedizin (DGNI) aufmerkam gemacht.
Nicht nur auf den Intensiv- und Notfallstationen, auch in den zunehmend entstehenden Überwachungsstationen – den Neuro-Intermediate Care oder High-Dependency-Stationen – sei es „dringend notwendig, dass diese hochspezialisierten Fachärzte für die Patienten zur Verfügung stehen“, betonte der Präsident der Fachgesellschaft, Oliver Sakowitz.
Die DGNI weist daraufhin, dass die Zahl der Neurointensivpatienten gerade unter den älteren Patienten kontinuierlich steigt. Erkrankungen und Verletzungen im höheren Lebensalter seien oft komplex, wenn es um funktionelle und strukturelle Störungen des Zentralnervensystems gehe, zum Beispiel bei Schlaganfall und Hirnblutungen.
Die heute zur Verfügung stehenden neuen Therapien und Interventionen wie Aneurysmaversorgung, Stenting von hirnversorgenden Arterien und mechanische Rekanalisation erforderten eine intensivmedizinische Nachbetreuung.
Laut der Fachgesesellschaft ist aber bisher nur in jeder dritten Intensivstation ein Neurointensivmediziner präsent. Bundesweit gibt es demzufolge nur rund 70 spezialisierte Neurointensivstationen, wo Patienten unter Federführung von Neurointensivmedizinern behandelt werden, zumeist in Universitätskliniken und Kliniken mit Maximalversorgung.
„Dabei machen Neurointensivpatienten unter den circa 2,1 Millionen Behandlungsfällen in Krankenhäusern mit intensivmedizinischer Versorgung etwa 10 bis 15 Prozent aus“, so die DGNI. Kliniken suchten für ihre Intensivteams daher dringend junge Neurointensivmediziner oder Neurologen und Neurochirurgen mit intensivmedizinischen Zusatzweiterbildungen.
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