Ausland

New York schafft wegen Masernepidemie religiöse Ausnahme bei Impfpflicht ab

  • Freitag, 14. Juni 2019

New York – Angesichts der schweren Masernepidemie schafft der US-Bundesstaat New York Ausnahmen von der Impflicht aufgrund religiöser Motive ab. Beide Kamm­ern des Parlaments des Bundesstaates stimmten gestern mehrheitlich für diese Maß­nahme. Der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo hat angekündigt, das Gesetz unterzeichnen zu wollen.

Der Bundesstaat ist seit dem vergangenen Herbst von einem schweren Masern­aus­bruch betroffen. Besonders viele Erkrankungen gibt es im New Yorker Stadtteil Brook­lyn und im Landkreis Rockland. In beiden Gebieten leben zahlreiche orthodoxe Juden, die aus religiösen Gründen die Impfung ablehnen.

Zwar gibt es in New York wie in fast allen US-Bundesstaaten eine Reihe verpflichten­der Impfungen für Schulkinder. Bisher wurden aber Ausnahmen aus medizinischen oder religiösen Gründen zugelassen. New York ist nun einer der wenigen Bundesstaa­ten, welche religiöse Motive nicht mehr als Grund für eine Ausnahme akzeptieren.

Die Maßnahme ist aber umstritten. Der republikanische Senator Andrew Lanza ver­wies auf die im ersten Verfassungszusatz verankerte Religionsfreiheit. „Ich denke, das geht einen Schritt zu weit.“ Mit der Maßnahme werde die Religionsfreiheit einge­schränkt.

In den USA sind in diesem Jahr bereits mehr als 1.020 Fälle von Masernerkrankungen registriert worden. Das ist die höchste Zahl seit 1992.Dass die hochansteckende Er­krankung sich in jüngster Zeit wieder verbreitet, liegt insbesondere an der impffeindli­chen Bewegung der sogenannten Anti-Vaxxer, die in den USA besonders stark ist.

afp

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