Ausland

Niederlande setzen Lachgas auf die Drogenliste

  • Dienstag, 15. November 2022
/Corinne, stock.adobe.com
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Den Haag – Die Niederlande wollen den Besitz und den Verkauf von Lachgas verbieten. Ab dem 1. Januar 2023 solle das zur Gruppe der Stickoxide gehörende Gas auf die Liste der verbotenen Rauschmittel gesetzt, teilte das Gesundheitsministerium gestern Abend in Den Haag mit.

Ausnahmen gelten demnach dann für medizinische und technische Zwecke. So dürfen Ärzte das Gas als leich­tes Betäubungs­mittel einsetzen. Und Privatpersonen noch kleine mit Lachgas gefüllte Patronen kaufen etwa für Schlagsahnespender.

Der Missbrauch von Lachgas als Rauschmittel hat nach Angaben des Ministeriums in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Bei Schülern ist es Untersuchungen zufolge die meist konsumierte Droge.

Lachgas habe aber „große Gesundheitsrisiken“, warnte das Ministerium. Auch habe die Zahl der schweren Verkehrsunfälle stark zugenommen, bei denen der Fahrer Lachgas inhaliert hatte.

Vor allem junge Leute inhalieren Lachgas mit Luftballons. Die meisten Nutzer geben an, dass sie zwei oder drei Ballons am Abend inhalieren. Doch Forscher berichten auch, dass manche pro Abend das Gas aus Dutzenden Ballons konsumierten.

Das Gas führt zu einem kurzen Rausch, kann aber Nervenschäden verursachen. Vor allem nach großen Mengen stellten Neurologen auch schwere Lähmungen fest bis zu Querschnitts­lähmungen.

Seit Jahren hatten Polizei und Kommunen ein solches Verbot gefordert. Durch das Verbot kann die Polizei eingreifen, wenn sie große Gasflaschen in Autos entdecken.

dpa

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