Ärzteschaft

Niedersachsen: Weniger Bewerber für Landarzt-Studium

  • Mittwoch, 12. März 2025
/picture alliance, Tom Weller
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Hannover – Die Bewerberzahlen für einen Medizinstudienplatz über die sogenannte Landarztquote in Niedersachsen gehen weiter zurück. Nach 299 Bewerbungen im ersten Jahr der Quote und 278 Bewerbungen im vergangenen Jahr reichten diesmal nur noch 204 Bewerberinnen und Bewerber ihre Unterlagen ein. 

Da nur 60 Studienplätze vergeben werden können, ist das Gesundheitsministerium dennoch zufrieden. Entscheidend sei nicht die Menge an Bewerbungen, sondern dass die besten zukünftigen Hausärzte ausgewählt werden, erklärte ein Sprecher. 

„Ich bin zuversichtlich, dass wir erneut auf sehr viele geeignete Bewerberinnen und Bewerber treffen werden, die mit Begeisterung und Engagement Hausarzt oder Hausärztin werden möchten“, sagte Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD). „Unser prioritäres Ziel ist immer, möglichst alle 60 Plätze zu besetzen.“ 

Das klappte nicht immer: Im ersten Jahrgang schrieben sich von den 60 Zugelassenen lediglich 46 angehende Studenten tatsächlich ein. Im vergangenen Jahr wurden die 60 Plätze dagegen alle angenommen. Unter den 204 Bewerbern in diesem Jahr sind mindestens 111 Frauen und 82 Männer – die 11 übrigen machten keine Angabe zum Geschlecht. 120 Bewerber werden im nächsten Schritt zu Auswahlgesprächen eingeladen.

Die besten 60 erhalten schließlich die Möglichkeit, das Studium zu beginnen. In Göttingen gibt es sowohl zum Winter- als auch zum Sommersemester 15 Quotenplätze, in Hannover 18 und in Oldenburg zwölf – dort jeweils nur zum Wintersemester.

Erstmals fand die Bewerbungsphase im Februar statt im März statt. Das soll der zuständigen Stelle – dem niedersächsischen Zweckverband zur Approbationserteilung, kurz NiZzA – mehr Zeit für die Auswertung der Bewerbungen und für das Auswahlverfahren geben.

Gesundheitsminister Philippi sieht die Landarztquote als einen wichtigen Baustein für mehr Hausärzte in Niedersachsen. Stand heute arbeiten landesweit rund 5.200 Hausärzte. Für eine hundertprozentige Versorgung fehlen damit nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) 250 Ärzte. Eine Zulassung könnten laut Bedarfsplanung sogar noch 577 Hausärzte erhalten.  

Die Landarztquote erleichtert jungen Menschen den Zugang zum Medizinstudium, wenn sie sich im Gegenzug verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Weiterbildung zehn Jahre lang als Hausarzt in einer Region mit zu wenigen Ärzten zu arbeiten. Machen sie davon einen Rückzieher, droht ihnen eine Vertragsstrafe von bis zu 250.000 Euro.

dpa

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