Niedersachsen will Bestellung von Grippeimpfstoffen besser organisieren

Hannover – Angesichts von bestehenden Engpässen und einer Fehlverteilung bei Grippeimpfstoffen in einigen Bundesländern will Niedersachsen deren Bestellung zukünftig anders regeln. Das ist ein Ergebnis eines Impf-Gipfels, bei dem sich unter anderem Krankenkassen, Apotheker und Ärzte getroffen hatten, wie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) mitteilte.
Ziel sei es, die Bestellung für die Ärzte in Niedersachsen im nächsten Jahr besser zu organisieren, sagte KVN-Sprecher Detlef Haffke. Die konkrete Ausgestaltung dieses Vorhabens solle bei einem weiteren „Impf-Gipfel“ im Januar des kommenden Jahres besprochen werden.
Der KVN zufolge gibt es derzeit zwar grundsätzlich genug Grippeimpfstoff, die Impfdosen seien allerdings teilweise falsch verteilt. Hintergrund ist Haffke zufolge, dass einige Arztpraxen sehr viel bestellt haben und sich bei anderen nun die Lieferungen verzögern. Zudem könne einer der drei großen Hersteller am Markt in Niedersachsen keinen Grippeimpfstoff in dieser Saison mehr liefern.
Die Bundesregierung kündigte gestern an, auf die Fehlverteilung und die Versorgungsengpässe zu reagieren. Man wolle über eine offizielle Bekanntmachung nach Paragraf 79 Absatz 5 Arzneimittelgesetz (AMG) dafür sorgen, dass mehr Möglichkeiten bestehen, um den Impfstoff zu beschaffen.
Die Bekanntgabe eines Versorgungsengpasses gibt den Bundesländern laut Ministerium zusätzlichen Handlungsspielraum. Demnach können diese dann bei regionalem Bedarf erlauben, dass sich Apotheken oder auch Arztpraxen untereinander mit Grippeimpfstoff versorgen. Darüber hinaus dürfen aus anderen EU-Ländern bezogene Impfstoffe in den Apotheken abgegeben werden. Auch könnten die Gesundheitsämter Impfstoffdosen weitergeben.
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