Ärzteschaft

Niedersächsische Mediziner blicken mit Sorge auf Ende der Impfpriorisierung

  • Donnerstag, 3. Juni 2021
/Prostock-studio, stock.adobe.com
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Hannover – Mediziner in Niedersachsen blicken einem Bericht zufolge mit Sorge auf die Aufhebung der Impfpriorisierung in der Coronapandemie am kommenden Montag. Die Kassenärztliche Vereinigung in Niedersachsen (KVN) fürchtet einen Andrang bei den Hausärztinnen und Hausärzten, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet.

Zeitgleich würden für die erste Junihälfte nicht mehr Impfstoffe in Niedersachsen erwartet. „Wie soll bei gleichbleibender Impfstoffmenge und erhöhter Nachfrage diese Quadratur des Kreises funktionieren? Dazu kommt noch, dass das Impfangebot an Kinder und Jugendliche bereits ab 7. Juni greift – also an dem Tag, an dem die Priorisierung bundesweit fallen soll“, sagte KVN-Sprecher Detlef Haffke heute der Zeitung.

Bereits jetzt sei die Nachfrage nach COVID-Schutzimpfungen in den Praxen riesig – bei 90 Prozent der Anfragen an die Ärzte ginge es um den Wunsch einer Impfung gegen das Coronavirus, sagte Haffke. Die KVN bittet Bürgerinnen und Bürger um Geduld.

Auch die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) kritisierte in dem Bericht das Ende der Impfpriorisierung. Mit der Aufhebung der Priorisierung beim Impfen zum 7. Juni mache es sich die Bundespolitik viel zu einfach.

„Noch sind lange nicht alle Personen aus den Priorisierungsgruppen zwei und drei geimpft“, sagte Ärztekammersprecher Thomas Spieker. Es sei unverantwortlich den Medizinern ab kommendem Montag alle Impfwilligen zu schicken, ohne vorher für ausreichende Impfstofflieferungen gesorgt zu haben.

dpa

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