Ausland

Nobelpreisträger sprechen sich gegen Kennedy als US-Gesundheits­minister aus

  • Dienstag, 10. Dezember 2024
Donald Trump (rechts) und Robert F. Kennedy Jr. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Alex Brandon
Donald Trump (rechts) und Robert F. Kennedy Jr. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Alex Brandon

Washington – 77 Nobelpreisträger haben sich in einem Brief gegen die Nominierung des Impfgegners Robert F. Kennedy Jr. als Gesundheitsminister in der künftigen Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump ausgesprochen.

In Anbetracht von Kennedys Vorgeschichte würde seine Beauftragung mit der Leitung des US-Gesundheits­minis­te­riums „die Gesundheit der Bevölkerung gefährden“, erklären die Preisträger aus den Bereichen Medizin, Chemie, Physik und Wirtschaft in dem heute veröffentlichten Schreiben.

Der 70-jährige Spross der berühmten Kennedy-Dynastie sorgte in der Vergangenheit mit abstrusen Behauptun­gen und Geschichten für Schlagzeilen. Früher war Kennedy ein angesehener Anwalt für Umweltrecht, in den ver­gangenen Jahren trat er aber vielfach als Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungsmythen in Erschei­nung.

Die Nominierung Kennedys reiht sich ein in eine Serie ungewöhnlicher Personalentscheidungen Trumps, der in den vergangenen Tagen einige Kandidaten für wichtige Ministerposten präsentierte, deren Eignung fraglich erscheint. Die Nominierungen müssen vom US-Senat gebilligt werden. Dort verfügt die Republikanische Partei Trumps seit der Kongresswahl vom 5. November wieder über die Mehrheit der Mandate.

„Abgesehen davon, dass es ihm an Referenzen oder einschlägiger Erfahrung in den Bereichen Medizin, Wissen­schaft, öffentliches Gesundheitswesen oder Verwaltung mangelt, war Herr Kennedy ein Gegner vieler die Ge­sundheit schützender und lebensrettender Impfungen, wie etwa derjenigen, die Masern und Polio verhindern“, heißt es in dem Schreiben. „Wir fordern Sie dringend auf, gegen die Bestätigung seiner Ernennung zu stimmen.“

Unter den Unterzeichnern ist etwa der US-Immunologe Drew Weissmann, der ebenso wie die ungarische Bio­chemikerin Katalin Karikó im Jahr 2023 mit dem Medizin-Nobelpreis geehrt wurde, weil sie mit ihrer Grund­lagenforschung die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen das Coronavirus ermöglicht hatten.

afp

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