Politik

Nordrhein-Westfalen testet Telemedizin im Justiz­vollzug

  • Montag, 25. Mai 2020
/picture alliance, Marcel Kusch
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Düsseldorf − Nordrhein-Westfalen (NRW) hat ein Pilotprojekt für Telemedizin im Justiz­vollzug auf den Weg gebracht. Telemedizin könne gerade in Zeiten der Coronapandemie gefahrlos die Distanz zwischen Arzt und Gefangenen überbrücken, erklärte NRW-Justiz­minister Peter Biesenbach (CDU) heute in Düsseldorf.

Aber auch danach solle die Technik den Justizvollzug spürbar entlasten. Gleichzeitig wer­de die Sicherheit der Bevölkerung erhöht, wenn weniger kranke Gefangene ausgeführt werden müssten.

Den Zuschlag für das Projekt hat nach europaweiter Ausschreibung ein Telemedizin­dienst­­leister aus Hamburg erhalten. Sieben der 36 Justizvollzugsanstalten in NRW neh­men an dem Modellversuch teil. Sollte sich das Projekt als erfolgreich erweisen, soll Tele­medizin flächendeckend im Strafvollzug NRW eingesetzt werden.

Mit Telemedizin könnten Gefangene rund um die Uhr Zugang zu einer hochwertigen ärztlichen Versorgung außerhalb der Sprechzeiten und innerhalb der Gefängnismauern erhalten, erläuterte Biesenbach.

Auch die Bediensteten profitierten, wenn sie in Krisen­situationen schnell auf qualifizier­ten ärztlichen Rat zurückgreifen und die Gefangenen schnell versorgen könnten. Generell spare Telemedizin Zeit und schone Personal­ressourcen.

Eine besondere Belastungsprobe sei der Umgang mit der zunehmenden Zahl psychisch Kranker, sagte der Minister. Hier könne Telepsychiatrie helfen, die Gefangenen vor Ort zu erreichen und Druck aus dem Kessel zu nehmen.

dpa

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