Norwegen verschärft Coronamaßnahmen

Oslo – Immense Omikron-Sorgen haben die norwegische Regierung dazu veranlasst, die Coronamaßnahmen im Land gut anderthalb Wochen vor Weihnachten noch einmal kräftig zu verschärfen. „Jetzt ist es ernst“, sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Støre gestern Abend auf einer Pressekonferenz in Oslo.
Unter anderem gibt es deshalb einen kompletten und landesweiten Stopp beim Ausschank von Alkohol: Vier Wochen lang werde es nicht erlaubt sein, Alkohol in Restaurants, Kneipen und Hotels zu trinken, sagte Støre. Strengere Regeln gibt es auch für öffentliche Veranstaltungen, im Kulturleben und für organisierte Freizeitaktivitäten.
Wer von zu Hause arbeiten könne, solle dies tun, sagte Støre. Universitäten und Berufsschulen sollen auf Onlineunterricht umstellen. Der Gebrauch von Masken wird auf weitere Orte ausgeweitet. Alle Vorschriften treten nach Regierungsangaben in der Nacht zu morgen in Kraft und gelten zunächst für vier Wochen – also über die gesamten Feiertage.
Die Verschärfung der Maßnahmen folgt auf Warnungen des nationalen Gesundheitsinstituts FHI vor einer dramatisch verschlechterten Omikron-Lage. Die Variante werde schon in kurzer Zeit im Land dominieren und bereits im Dezember eine Welle mit vielen Erkrankten und Krankenhauseinlieferungen sowie einer bedeutenden Belastung von Gesundheitswesen und Gesellschaft verursachen, hieß es gestern in einer Risikobewertung der Behörde.
Einem vorläufigen FHI-Szenario zufolge könnte es schon in drei Wochen schätzungsweise zwischen 90.000 und 300.000 neue Omikron-Fälle pro Tag geben, wenn Maßnahmen die Epidemie nicht bedeutend abbremsten.
Die Behörde wies jedoch darauf hin, dass solche Berechnungen wegen der großen Unsicherheit zu den wichtigsten Eigenschaften der Virus-Variante mit Vorsicht interpretiert werden sollten.
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