Ärzteschaft

Notfallpraxen im Hamburg schränken Öffnungszeiten ein

  • Donnerstag, 10. Oktober 2024
/picture alliance, Uwe Zucchi
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Hamburg – Patienten müssen sich in den Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg auf kürzere Öffnungs- und längere Wartezeiten einstellen.

Von den sieben Praxen – zwei davon spezialisiert auf Kinder – hätten bereits drei zum 1. Oktober ihr Angebot eingeschränkt, sagte ein KV-Sprecher. Betroffen seien die Notfallpraxen Altona Stresemannstraße, am Wil­helmstift Rahlstedt und am Altonaer Kinderkrankenhaus.

Ob es weitere Kürzungen oder sogar Schließungen geben wird, hänge von dem von der Bundesregierung geplanten neuen Notfallgesetz ab, das aller Voraussicht nach Vorgaben für die Einrichtung von Integrierten Notfallzentren machen werde. Zuvor hatte das Hamburger Abendblatt berichtet.

Die KV Hamburg begründete die Einschränkungen im kinderärztlichen Notdienst mit der Personalnot. Zum einen gebe es ohnehin nur relativ wenige Kinderärzte.

Zum anderen seien diese in ihren eigenen Praxen stark eingebunden und empfänden zusätzliche Notdienste bis tief in die Nacht zunehmend als Belastung, sagte der Sprecher mit Hinweis auf das teilweise schon hohe Alter vieler Kinderärztinnen und Kinderärzte. Dem werde in den Notfallpraxen am Wilhelmstift und am Altonaer Kinderkrankenhaus nun Rechnung getragen.

Der Sprecher sagte, die neuen Öffnungszeiten bis 22 Uhr seien aber immer noch länger, als im Entwurf des Notfallgesetzes vorgesehen – und auch das neue Angebot an 365 Tagen im Jahr sei noch immer umfangrei­cher als in vielen anderen Bundesländern. Die Kürzungen bei der Notfallpraxis Altona wiederum habe vor allem den Grund, dass die Patientenzahlen in den Stunden vor Mitternacht stark rückläufig seien.

Die meistfrequentierte Notfallpraxis in Hamburg war den Angaben zufolge zwischen Mai 2023 und April 2024 jene im Kinderkrankenhaus Wilhelmstift. Dort seien fast 27.000 Patientinnen und Patienten behandelt wor­den. Alle sieben KV-Notfallpraxen zusammen wurden in dieser Zeit von beinahe 144.000 Patienten frequen­tiert.

dpa

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