NRW pocht auf neue Regeln gegen psychische Überlastung im Job
Berlin – Nordrhein-Westfalen (NRW) macht sich stark für neue bundesweite Regeln zur Verminderung von psychischem Stress am Arbeitsplatz. Dabei gehe es um Vorgaben gegen zuviel Lärm, gegen belastende Taktzeiten für Fließbandarbeiter, aber auch gegen belastende Folgen der Digitalisierung, sagte NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer (SPD) heute in Berlin. Nach einer entsprechenden Initiative im Bundesrat vor drei Jahren sei es nun an der Zeit, das Thema voranzutreiben.
Unterstützung bekommt NRW von der IG Metall. Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban sagte, Termin- und Leistungsdruck, prekäre Beschäftigung und Dauererreichbarkeit durch Smartphones hätten den Druck erhöht. Mit Blick auf die stetige Zunahme psychischer Erkrankungen von Arbeitnehmern sagte Urban: „Diese Schutzlücke wollen wir schließen.“ Nötig sei eine Anti-Stress-Verordnung.
Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) hatte 2014 angekündigt, sie lasse konkrete Punkte für eine solche Verordnung prüfen. Doch seither ging es damit nicht voran, auch wegen Widerstands des Koalitionspartners Union.
Erst vor einigen Tagen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin betont, dem Thema psychische Erkrankungen müsse – auch in Unternehmen – mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
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