NRW stärkt Altenpflegeausbildung durch Umlagefinanzierung

Düsseldorf – Nordrhein-Westfalen (NRW) will dem Fachkräftemangel in der Altenpflege durch eine Ausbildungskostenumlage entgegen wirken. „Damit setzen wir einen starken Anreiz, um mehr Menschen in diesem Bereich auszubilden“, erklärte Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) heute in Düsseldorf. Ende 2010 fehlten im Land rund 2.500 Altenpflegekräfte.
Steffens will künftig alle Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste an den Altenpflegeausbildungskosten beteiligen – egal ob sie selbst ausbilden oder nicht. Demnach müssen die landesweit rund 4.500 Einrichtungen in einen gemeinsamen Ausbildungsfonds einzahlen. Ausbildende Einrichtungen sollen die gezahlte Ausbildungsvergütung anschließend über ein Ausgleichsverfahren vollständig erstattet bekommen.
Darüber hinaus sind im Landeshaushalt 2012 weitere 2,5 Millionen Euro eingeplant, um bis zu 1.500 zusätzliche Schulplätze an den Fachseminaren für Altenpflege zu fördern. Im vergangenen Jahr förderte das Land die Ausbildungen in der Pflege mit 34,7 Millionen Euro.
„Engagierte, motivierte, gut ausgebildete Mitarbeiter sind von zentraler Bedeutung für eine menschliche, an den Bedürfnissen der Betroffenen orientierte Pflege“, unterstrich die Ministerin. Nachdem das Land mit der Umlage einen Ausbildungsanreiz geschaffen habe, seien nun die Träger in der Pflicht, interessierten Menschen die Ausbildung zu ermöglichen.
Die für die Einführung der Ausbildungsumlage erforderliche Rechtsverordnung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter wurde am 18. Januar 2011 veröffentlicht und ist nun in Kraft getreten.
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