Nutzen der Magnetfeldtherapie laut Igel-Monitor „unklar“
Berlin – Der Nutzen der als Selbstzahlerleistung angebotenen Magnetfeldtherapie ist nicht belegt, ebenso wenig wie Schäden durch die Therapie. Das berichtet der „Igel-Monitor“, ein Angebot des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes (MDS).
Die Magnetfeldtherapie gehört zu den alternativ- und komplementärmedizinischen Verfahren. Heilpraktiker, aber mitunter auch Ärzte, bieten sie an. „Zur Eigentherapie gibt es im Handel Heimgeräte, die auch 2.000 Euro kosten können“, heißt es auf der Seite des Igel-Monitors. Die Geräte reichten von Armbändern über Matten bis hin zu stromdurchflossenen Röhren.
Magnetfelder werden dabei zur Linderung der unterschiedlichsten Beschwerden eingesetzt. Ein Einsatzgebiet ist der Kreuzschmerz. „Ein probates Mittel gegen Kreuzschmerzen wäre in der Tat hoch willkommen, schließlich gibt in Befragungen jeder zweite 50 bis 60-Jährige an, in der vergangenen Woche an Kreuzschmerzen gelitten zu haben“, heißt es auf dem Igel-Monitor.
Für ihre Analyse und Bewertung fanden die Wissenschaftler des IGeL-Monitors drei Studien, die eine statische Magnetfeldtherapie mit einer Scheintherapie verglichen haben. Eine von ihnen konnte einen Vorteil der Therapie erkennen. Allerdings sei diese Studie von sehr schlechter Qualität.
Insgesamt kommt der IGeL-Monitor so zu dem Schluss, dass von einer statischen Magnetfeldtherapie zur Behandlung von Kreuzschmerzen weder ein Nutzen noch ein Schaden zu erwarten ist. Die Gesamtbewertung lautet damit „unklar“.
Die Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz, in der Ärzte aller relevanten Fachgesellschaften sowie weitere Experten den aktuellen Stand des medizinischen Wissens analysiert und aufbereitet haben, führt auch 18 nicht-medikamentöse Verfahren an, die zur Behandlung von unspezifischen Kreuzschmerzen eingesetzt werden. Eines dieser Verfahren ist die Magnetfeldtherapie. Die Leitlinie rät davon ab, die Magnetfeldtherapie bei Kreuzschmerzen einzusetzen.
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