Österreich: Grüner Gesundheitsminister vereidigt

Wien – Österreich hat mit Rudolf Anschober einen neuen Bundesminister für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz. Der Grünen-Politiker wurde vorgestern von Bundespräsident Alexander Van der Bellen vereidigt.
Der gelernte Volksschullehrer ist seit den 1980er-Jahren politisch aktiv. Er hat sich bislang vor allem mit Umwelt- und Asylpolitik beschäftigt. Zuletzt erhielt er große Aufmerksamkeit für seine überparteilich vernetzte Initiative „Ausbildung statt Abschiebung“, die mit dem Inkrafttreten am 28. Dezember 2019 Asylsuchenden eine Aufenthaltsduldung bis zum Ausbildungsende gewährt.
Nun wechselt der 59-Jährige von der Umwelt- in die Sozial- und Gesundheitspolitik. Er übernehme „ein sehr gut aufgestelltes professionell agierendes Ressort“, sagte seine Vorgängerin Brigitte Zarfl (fraktionslos), die nach sieben Monaten aus dem Amt scheidet. Die größte Aufgabe seiner Amtszeit werde ein zukunftsorientiertes Pflegesystem, sagte Anschober dem Österreichischen Rundfunk ORF.
Der ORF berichtet auch, dass das Sozial- und Gesundheitsministerium – wie bereits mehrfach in der Geschichte – künftig das Ressort „Arbeit“ an das Familienministerium abgeben soll.
Sowohl die österreichische Ärztekammer (ÖÄK) als auch die Apothekerkammer zeigten sich erfreut über die Ernennung Anschobers. „Rudolf Anschober hat sich den Ruf erarbeitet, konsequent und hartnäckig für den sozialen Gedanken in der Gesundheitspolitik einzutreten. Sein soziales Engagement und seine unbestreitbare Kompetenz zeichnen ihn aus“, sagte ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres.
„Mit Rudi Anschober hat die neue Bundesregierung ein überaus engagiertes, pragmatisch agierendes Mitglied mit langjähriger politischer Erfahrung und großer sozialer Kompetenz“, erklärte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.
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