Olympia in Tokio beginnt: Höchstwert bei Coronafällen

Tokio – Kurz vor der heutigen Eröffnungsfeier der Sommerspiele in Tokio haben die Organisatoren 19 weitere Coronafälle im Zusammenhang mit Olympia veröffentlicht. Das ist der bisherige Höchstwert seit Beginn der Erfassung der Tests am 1. Juli. Damit stieg die Zahl der positiven Tests auf 106.
Wie das Organisationskomitee in dem heute veröffentlichten Tagesbericht bekanntgab, gehören zu den Betroffenen drei Athleten, die nicht aus Japan kommen. Namen oder Herkunftsländer werden vom Organisationskomitee nicht genannt.
Wie am späten Nachmittag bekannt wurde, hat das deutsche Olympiateam in Tokio einen ersten Coronafall. Der Radsportler Simon Geschke sei positiv auf das Virus getestet worden und werde daher nicht am Straßenrennen am kommenden Samstag teilnehmen können, teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Eröffnungstag der Spiele mit.
Die umstrittenen Tokio-Spiele wurden heute im Olympiastadion eröffnet. Japans Regierungschef Yoshihide Suga sagte in einer kurzen Videobotschaft, die Olympioniken gäben vielen Menschen „Träume und Emotionen“ und machten ihnen Mut. „Zeigen Sie Ihre besten Leistungen“, sagte Suga.
Tokio befindet sich noch bis weit nach Ende der Olympischen Spiele im vierten Coronanotstand. Eine Mehrheit der Bevölkerung hatte sich in Umfragen immer wieder für eine erneute Verschiebung oder eine Absage der Spiele ausgesprochen.
„Von Euphorie oder Feststimmung ist in der Hauptstadt nichts zu spüren“, schrieb die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun. „Viele wünschen sich einfach, dass die Veranstaltung ohne ernsthafte Probleme endet.“ Es seien „ungewöhnliche und bizarre“ Olympische Spiele, die inmitten von „Spaltung und Misstrauen“ beginnen, so das Blatt.
Bei der Eröffnungsfeier in der wegen des Zuschauerverbots weitgehend leeren Arena zog die deutsche Mannschaft als 115. der 206 Teams ein. Angeführt wird das Team von den Fahnenträgern Laura Ludwig und Patrick Hausding. Als letztes betreten Japans Sportler das Olympiastadion. Es wird erwartet, dass Japans Kaiser Naruhito als Schutzherr die Spiele auch offiziell für eröffnet erklärt.
In den nächsten Tagen müssen sich die Athleten in Tokio möglicherweise auf stürmische Zeiten einstellen. Eine subtropische Tiefdruckzone über dem Pazifik dürfte sich zu einem Taifun zusammenbrauen und Kurs auf die japanische Hauptinsel nehmen. Demnach könnte sich der erwartete Taifun zu Beginn nächster Woche auf die Region Kanto um die Olympia-Stadt Tokio auswirken.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: