Ombudsstelle für Fälle von sexualisierter Gewalt ein Westfalen-Lippe eingerichtet

Münster – Die Ärztekammer Westfalen-Lippe hat eine „Ombudsstelle für Fälle von sexualisierter Gewalt im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit“ eingerichtet. „Wir wissen, dass Missbrauch und Grenzverletzungen auch im Arzt-Patienten-Verhältnis vorkommen können“, erläuterte Ärztekammerpräsident Hans-Albert Gehle.
Missbrauchshandlungen könnten Patienten sowie Angestellte oder ärztliche Kollegen betreffen. Mit der Einrichtung einer Ombudsstelle wolle die Kammer auch Vorbild sein und weitere öffentliche Einrichtungen zu einem solchen Schritt ermutigen, so der Kammerpräsident.
Betroffene können sich telefonisch unter unter der Telefonnummer 0251/9292900 an die Ombudsstelle wenden. Laut der Kammer sind dort mehrere erfahrene Fachärztinnen tätig. Das Gespräch ist vertraulich. Es kann auf Wunsch auch anonym bleiben und unterliegt laut der Kammer in jedem Fall der ärztlichen Schweigepflicht.
Gehle erläuterte, dass die Kammer nur sehr selten Meldungen und Beschwerden im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt im Rahmen der ärztlichen Tätigkeit registriere.
„Solche Handlungen sind mit den Regeln ärztlicher Berufsausübung keinesfalls vereinbar. Hier hat die ärztliche Berufsordnung seit jeher eine rote Linie gezogen, die nicht überschritten werden darf“, betonte er.
Wer in diesem Bereich gegen die Regeln verstoße müsse nicht nur mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen, sondern werde auch nach dem ärztlichen Berufsrecht sanktioniert, sagte er.
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