Omikron: FDA schränkt Verwendung von Antikörperpräparaten ein

Silver Spring – Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Einsatz von 2 Antikörper-Präparaten zur Behandlung oder Prävention von COVID-19 faktisch untersagt. Bamlanivimab/Etesevimab von Lilly und Casirivimab/Imdevimab von Regeneron dürfen nur noch gegen eine (oder zum Schutz vor einer) Infektion eingesetzt werden, wenn die Variante auf die Behandlung anspricht.
Dass dies bei Omikron, auf die derzeit 99 % aller COVID-19-Erkrankungen in den USA entfallen, nicht zutrifft, hat sich in den vergangenen Wochen in mehreren Laborstudien gezeigt. Der Hersteller Regeneron hatte bereits Anfang Dezember vermutet, dass Casirivimab/Imdevimab nicht in der Lage sein wird, Omikron von der Infektion von Zellen abzuhalten.
Der Hersteller hatte bereits vor dem Auftreten von Omikron prüfen lassen, welche Mutationen das Spike-Protein so verändern würden, dass Casirivimab/Imdevimab es nicht mehr erkennt. Omikron sollte dann gleich mehrere dieser Mutationen aufweisen.
Die Befürchtung hat sich in den folgenden Wochen in Laborstudien bestätigt. So zeigten die kürzlich in Nature Medicine (2022; DOI: 10.1038/s41591-021-01676-0) publizierten Ergebnisse einer Arbeitsgruppe um Florian Klein, Universitätsklinik Köln, dass Omikron vollständig resistent gegen Casirivimab/Imdevimab ist.
Aber auch Bamlanivimab/Etesevimab konnte die Viren nicht stoppen. Der Antikörper Sotrovimab von Vir Biotechnology behielt dagegen seine neutralisierende Wirkung. Das Präparat ist jetzt auch nicht vom faktischen Verbot durch die FDA betroffen.
Als weiterhin wirksam stuft die FDA auch die neuen Virustatika Paxlovid von Pfizer und Molnupiravir von MSD ein, die in den USA bereits zugelassen sind.
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