Medizin

Omikron: Hospitalisierung bei Ungeimpften 10-fach höher

  • Freitag, 9. September 2022
/picture alliance, Marcus Brandt
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Atlanta/Georgia – Grundimmunisierung und Booster haben auch in der Omikronwelle viele Menschen vor einer Hospitalisierung und schlimmerem geschützt. Dies zeigt eine Querschnittstudie der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die jetzt in JAMA Internal Medicine (2022; DOI: 10.1001/jamainternmed.2022.4299) veröffentlicht wurde.

Während der Omikronwelle haben sich die Berichte über Personen gehäuft, die trotz einer Impfung an COVID-19 erkrankt sind. Dies lag zum einen an der hohen Zahl der Infektionen, die höher war als in früheren Erkran­kungswellen.

Zum anderen ist die Zahl der Geimpften gestiegen. Damit steigt zwangsläufig der Anteil der Geimpften unter den Erkrankten. Wenn in einer Population alle Menschen geimpft sind, liegt der Anteil der Geimpften an den Erkrankten bei 100 %. Dann wird es schwierig, den Nutzen einer Impfung zu belegen.

Dieses Problem bestand in den USA zu keiner Zeit. Die Impfquote ist in vielen Regionen des Landes niedrig geblieben, und Fiona Havers von den CDC in Atlanta und Mitarbeiter konnten die Zahl der hospitalisierten Patienten mit der Impfquote in 99 Countys in Beziehung setzen.

Die Counties beteiligen sich am „COVID-19-Associated Hospitalization Surveillance Network“ (COVID-NET), das es den CDC ermöglicht, nähere Informationen zu allen Klinikpatienten zu sammeln, bei denen SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde.

In allen Monaten von Januar 2021 bis April 2022 war die Hospitalisierungsrate bei den nicht geimpften Per­sonen höher als bei den geimpften. Während der Omikronwelle kam noch ein zusätzlicher Schutz durch die Boosterung hinzu.

Zwischen Januar und April 2022 waren die Hospitalisierungsraten bei ungeimpften Personen 10,5-mal höher als bei geboosterten Personen. Auch die geimpften Personen ohne Auffrischung mussten 2,5-mal häufiger im Krankenhaus behandelt werden.

Die geimpften Krankenhauspatienten mit COVID-19 waren mit durchschnittlich 70 Jahren deutlich älter als die ungeimpften Personen, die bereits mit durchschnittlich 58 Jahren wegen COVID-19 hospitalisiert werden mussten. Die geimpften Personen wiesen außerdem häufiger 3 oder mehr Grunderkrankungen auf (77,8 % versus 51,6 %).

Umgekehrt bedeutet dies, dass ungeimpfte Personen bei einer Infektion bereits im jüngeren Alter mit einer schweren Erkrankung rechnen müssen, auch wenn sie noch keine anderen Erkrankungen haben, die einen schweren Verlauf begünstigen.

rme

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