Erste Coronaimpfdosen mit neuem Wirkstoff ausgeliefert

Berlin – Die Leistungserbringer haben zu Beginn dieser Woche erstmals die an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Impfstoffe von Biontech und Moderna über die Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel bestellt. Das hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) dem Deutschen Ärzteblatt auf Nachfrage erklärt.
Demnach sind in den Kalenderwochen 36 und 37 nach derzeitiger Planung der Unternehmen insgesamt etwa zehn Millionen Dosen BA.1-Impfstoff von Biontech/Pfizer und etwa vier Millionen Dosen BA.1-Impfstoff von Moderna für die Lieferung angedacht.
Erste Lieferungen an den pharmazeutischen Großhandel erfolgten bereits am Montag, sie werden in den kommenden Tagen fortgesetzt. Die Impfstoffe sollen dem BMG zufolge im gesamten Bundesgebiet verteilt werden. „Alle Beteiligten der Lieferkette arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, eine Auslieferung der Impfstoffe noch in dieser Woche zu ermöglichen“, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Aus einigen Bundesländern gab es bereits Rückmeldungen. So sind in Rheinland-Pfalz die ersten Dosen eingetroffen und an die Impfzentren ausgeliefert worden. Wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilte, erhielt das Land in einer ersten Zuteilung 2.880 Biontech-Impfdosen. Eine zweite Lieferung von 5.760 Dosen soll noch in dieser Woche eintreffen. Für Samstag (10. September) ist die Lieferung von 8.400 Impfdosen des angepassten Impfstoffes des US-Herstellers Moderna angekündigt.
Sachsen rechnet im Laufe der kommenden Woche mit der Lieferung der ersten an die Omikron-Variante BA.1 angepassten Coronaimpfstoffe. Die Verfügbarkeit in den 13 staatlichen Impfstellen sei abhängig von der Belieferung durch Apotheken, teilte das Sozialministerium mit. Verfügbar sei auch der neue Totimpfstoff von Valneva. Geimpft werde dann nur noch mit Termin, um Wartezeiten zu vermeiden – auch für Erst- und Zweitimpfungen mit den bekannten Impfstoffen.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte in der vergangenen Woche grünes Licht für die beiden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben, die an den Subtyp BA.1 der Omikron-Variante des Coronavirus angepasst sind.
Am vergangenen Freitag ließ die EU-Kommission die Vakzine zu. BA.1 spielt in Deutschland zwar keine Rolle mehr, Experten gehen aber davon aus, dass die neuen Impfstoffe auch einen Vorteil gegen den derzeit dominierenden Subtyp BA.5 bringen. Eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt es noch nicht.
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