Onkologische Zentren benötigen kostendeckende Finanzierung

Bonn – Onkologische Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center) sowie onkologische Zentren können derzeit nicht kostendeckend arbeiten. Die Deutsche Krebshilfe, die die Zentren bezuschusst, mahnt nun an, dass es für die Zentren eine auskömmliche Finanzierung geben muss.
Um die Behandlungsqualität weiter auf hohem Niveau halten zu können, müssten die Mehrleistungen in die Regelfinanzierung überführt werden, sagte Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Die Zuschüsse könne auf Dauer keine Spendenorganisation übernehmen.
Aktuell fördert die Deutsche Krebshilfe nach eigenen Angaben dreizehn Spitzenzentren mit jährlich 750.000 Euro pro Zentrum. Bisher hat sie rund 105 Millionen Euro in das Förderprogramm investiert. Den zusätzlichen Aufwand für die Versorgung der rund 100.000 Krebspatienten, die mindestens pro Jahr in den Zentren behandelt würden, bezifferte die Krebshilfe auf rund 10,4 Millionen jährlich pro Zentrum.
Die Deutsche Krebsgesellschaft schlägt als Lösung vor, dass zertifizierte Krebszentren künftig einen gesonderten Zentrums- oder auch Netzwerkzuschlag geltend machen können. Dieser solle „die Kosten für alle erbrachten Mehrleistungen abdecken“, sagte Peter Albers, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.
Deutsche Krebshilfe, Deutsche Krebsgesellschaft und das Netzwerk Onkologischer Spitzenzentren (CCC-Netzwerk) weisen darauf hin, dass die Bedeutung zertifizierter Versorgungsstrukturen im nationalen Krebsplan als essenziell für die Weiterentwicklung der onkologischen Versorgungsstrukturen und der Qualitätssicherung eingestuft werde. „Jetzt geht es darum, die Finanzierung dieser Strukturen adäquat und geregelt sicherzustellen“, so Nettekoven in der FAZ.
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