Krebsforschung: 50 Millionen Euro für fünf Zentren

Berlin – Mit insgesamt 50 Millionen Euro fördert die Deutsche Krebshilfe in den kommenden Jahren die Arbeit junger Krebsforscher in Deutschland. Das Geld komme über einen Zeitraum von fünf Jahren medizinischen Fakultäten in Dresden, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn und Würzburg zugute, gab die Krebshilfe heute in Berlin bekannt.
Die neuen Mildred-Scheel-Nachwuchszentren erhalten demnach pro Jahr je zwei Millionen Euro. Sie sollen „bestmögliche Arbeitsbedingungen“ für talentierte junge Wissenschaftler schaffen. Dazu zählt etwa die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei einer Karriere in der Krebsforschung. Hintergrund der Initiative sei ein „eklatanter Mangel“ an jungen Wissenschaftlern, erklärte die Organisation. Befürchtet wird demnach, dass sich die Versorgung Krebskranker nur schwer weiterentwickelt.
Die Zentren sind nach der Gründerin der Krebshilfe benannt. Die Ärztin Mildred Scheel, Ehefrau des früheren Bundespräsidenten Walter Scheel, war selbst an Krebs erkrankt und starb daran 1985. Sie wurde 52 Jahre alt.
2017 beliefen sich die Einnahmen der Krebshilfe auf 122,4 Millionen Euro, wovon 72,8 Millionen Euro aus Erbschaften und Vermächtnissen stammten. Hinzu kamen fast 370.000 Einzelspenden von Privatpersonen und Firmen in Höhe von 28 Millionen Euro sowie weitere kleinere Beiträge.
Insgesamt 136 Projekte, zusätzliche Programme und Initiativen hat die Krebshilfe mit den Einnahmen gefördert oder auf den Weg gebracht. 43,9 Millionen Euro flossen in neue Projekte auf den Gebieten der Grundlagenforschung, klinischen Krebsforschung und der Versorgungsforschung.
In Deutschland erkrankt jedes Jahr fast eine halbe Million Menschen neu an Krebs. Nach Schätzungen geht jeder zweite Fall auf einen ungesunden Lebensstil zurück – auf Rauchen, unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, zu viel Alkohol und zu viel UV-Strahlung.
Aus Sicht der Krebshilfe muss daher künftig die Prävention stärker im Fokus der Aufklärungsarbeit über Krebs stehen. Schätzungen zufolge sind rund die Hälfte aller Krebserkrankungen in Deutschland auf das Rauchen, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol oder UV-Strahlung zurückzuführen. „Ich plädiere für eine in unserem Land breit angelegte Präventionsoffensive. Diese muss von der Kita über Schule, Betriebe und Sportvereine das Leben umspannen“, sagte der Präsident der Krebshilfe, Fritz Pleitgen. Hier seien alle gesellschaftlichen Akteure gefragt.
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