Online-Schulungen für Ärzte zum Thema Kindesmisshandlungen gestartet

München – Damit Misshandlungen von Kindern schneller erkannt werden, will Bayern seine Ärzte besser schulen. Familienministerin Kerstin Schreyer (CSU) verkündete heute den Start von Online-Fortbildungen zum Kinderschutz.
„Wenn Kinder mit Verletzungen zum Arzt kommen, ist das meistens beim Spielen, Toben oder bei einem Sturz passiert“, sagte sie in München. Aber es gebe auch Verletzungen, die einen anderen Hintergrund hätten: körperliche Misshandlung oder sexuellen Missbrauch.
Auch Vernachlässigung und subtilere Gewaltformen wie seelische Gewalt könnten das Kindeswohl massiv gefährden. „All diese Gefährdungen sind allerdings nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen“, so Huml.
Die Fortbildungen, die in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Kinderschutzambulanz am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und weiteren Experten erstellt wurde, sollen Ärzte sensibilisieren und ihnen zeigen, was im Fall der Fälle zu tun ist.
Bei rund 50.400 Kindern und Jugendlichen in Deutschland haben die Jugendämter im vergangenen Jahr das Kindeswohl in Gefahr gesehen. In 26 Prozent der Fälle gab es Indizien für körperliche Misshandlungen.
Allein in Bayern stellten die Jugendämter im Jahr 2018 in 3.121 Fällen fest, dass eine akute Kindeswohlgefährdung vorliegt. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge höher sein.
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