Ausland

Opioide, Suizide, Leberschäden: Lebenserwartung in den USA sinkt weiter

  • Freitag, 21. September 2018
/tina7si, stockadobecom
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Atlanta – Die Lebenserwartung der US-Amerikaner ist erneut gesunken. Laut dem jüngsten Jahresbericht der Statistikbehörde HCHS verminderte sich die Lebens­erwartung 2016 um 0,1 Jahr, nachdem sie bereits 2015 erstmals um 0,2 Jahre zurückgegangen war. Seit dem Jahr 2000 gibt es bei fünf der 12 häufigsten Todesursachen einen Anstieg.

Bei diesen fünf Todesursachen handelt es sich um unbeabsichtigte Verletzun­gen/Unfälle, Alzheimerkrankheit, Selbstmord, chronische Lebererkrankung und Sepsis. Der Anstieg der unbeabsichtigten Verletzungen/Unfälle ist laut dem National Center for Health Statistics (HCHS) vor allem eine Folge der Opiatepidemie. 

Die altersbereinigte Sterberate in Überdosierungen von Drogen wuchs um 72 Prozent auf 19,8 Todesfälle pro 100.000 Einwohner, wobei die meisten dieser Todesfälle auf Opioide zurückzuführen waren.

Die altersbereinigte Sterberate an Suiziden stieg um 23 Prozent auf 13,5 Todesfälle pro 100.000 Menschen.

Die Zunahme der Todesfälle an chronischen Lebererkrankungen und Leberzirrhose war vor allem auf die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen zurückzuführen. Bei Männern kam es hier in den letzten Jahren zu einem Anstieg um 7,9 Prozent pro Jahr und bei Frauen sogar um 11,4 Prozent pro Jahr.

Die HCHS, die die Angaben zu den Todesursachen in den Totenscheinen auswertet, kann die Gründe für den Anstieg bei den tödlichen Lebererkrankungen nicht ermitteln. Die Adipositas hat den Alkoholkonsum jedoch längst als Ursache für Leber­erkrankungen abgelöst. In den USA sind laut HCHS mittlerweile 75 Prozent der erwachsenen Männer und 67,8 Prozent der erwachsenen Frauen übergewichtig oder adipös. Vor allem bei der Adipositas vom Grad drei hat es in den letzten Jahren einen starken Anstieg gegeben: Zehn Prozent der erwachsenen Frauen und 5,6 Prozent der erwachsenen Männer haben nach den Zahlen des HCHS einen Body-Mass-Index von 40 kg/m2 oder höher erreicht.

rme

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