Organhandel in Bangladesch
Dhaka – Die Polizei in Bangladesch ist einem Organhändler-Ring auf die Spur gekommen, der Dutzende mittellose Menschen zum Verkauf einer ihrer Nieren überredet haben soll. „Wir haben herausbekommen, dass zahlreiche arme Dorfbewohner ihre Nieren für 150.000 bis 200.000 Taka (1.400 bis 1.900 Euro) verkauft haben“, sagte heute der zuständige Polizeichef Fazlul Karim.
Demnach wurden am Sonntag in der entlegenen und ärmlichen Region Kalai, 300 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Dhaka, drei Verdächtige festgenommen.
„Etwa 38 Bewohner aus fünf Dörfern in der Gegend haben ihre Niere gegen Cash verkauft - aber das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagte Karim. Die Polizei vermute, dass bis zu 200 Menschen Opfer der Organhändler geworden seien. In einigen Familien hätten vier bis fünf Mitglieder ihre Niere verkauft.
Auch in Dhaka wurden dem Polizeichef zufolge Ermittlungen eingeleitet, da offenbar Ärzte, Krankenschwestern und Geschäftsleute in der Hauptstadt an dem Organhandel beteiligt gewesen seien. Bei den drei Festgenommenen handele es sich nur um kleine Fische, sagte Karim. Zwei von ihnen hätten sogar selbst eine ihrer Nieren verkauft. Die Organe wurden vermutlich an Patienten in Singapur und Indien veräußert.
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