Ausland

Organisationen rufen zu Solidarität mit humanitären Helfern auf

  • Freitag, 18. August 2017
/picture alliance, Keystone
/picture alliance, Keystone

Bonn – Anlässlich des Internationale Tages der Humanitären Hilfe haben unter­schiedliche Organisationen einen besseren Schutz für Helfer in Krisengebieten gefordert. Nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe wurden in den vergangenen 20 Jahren 4.132 humanitäre Helfer angegriffen. Im vergangenen Jahr wurden 91 Helfer getötet, 88 verletzt und 73 entführt. Die Mehrzahl dieser Angriffe fand im Südsudan sowie in Afghanistan, Syrien, der Demokratischen Republik Kongo und Somalia statt.

Vor diesem Hintergrund forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Übergriffe auf unbewaffnete Helfer künftig als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten und zu bestrafen. „Wer Helfer angreift oder humanitäre Hilfe systematisch behindert, schürt Hungerkatastrophen und den Tod Tausender Menschen. Denn wenn die Lage zu unsicher ist, muss die Hilfe eingestellt werden“, unterstrich GfbV-Direktor Ulrich Delius.

Vor allem in der Zentralafrikanischen Republik seien Helfer zunehmend gefährdet. Allein seit Januar 2017 wurden dort 202 Übergriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisa­tionen registriert. 2016 hatte es hier 137 Angriffe auf Helfer gegeben.

Auch das Kinderhilfswerk Unicef rief Konfliktparteien weltweit dazu auf, zwischen Zivilbevölkerung und Kämpfern strikt zu unterscheiden und den Zugang zu Hilfe­bedürf­tigen sicherzustellen. Derzeit brauchen laut Unicef in Kriegs- und Krisen­gebieten der Erde mindestens 48 Millionen Kinder lebensrettende Hilfe. „Sie haben ein Recht auf besonderen Schutz sowie sicheren Zugang zu Nahrung, medizinischer Hilfe und Bildung“, erklärte Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider. Dieses Recht müsse mit allen diplomatischen, völkerrechtlichen und humanitären Mitteln verteidigt werden. „Kinder dürfen niemals Zielscheibe sein“, mahnte er.

Mit dem Welttag der humanitären Hilfe erinnern die Vereinten Nationen an den tödli­chen Bombenanschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad (Irak) am 19. August 2003. Der Tag soll auf die Lage der Bevölkerung in Krisengebieten aufmerksam machen und die Arbeit der humanitären Helfer stärken.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung