Organisationen rufen zu Solidarität mit humanitären Helfern auf

Bonn – Anlässlich des Internationale Tages der Humanitären Hilfe haben unterschiedliche Organisationen einen besseren Schutz für Helfer in Krisengebieten gefordert. Nach Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe wurden in den vergangenen 20 Jahren 4.132 humanitäre Helfer angegriffen. Im vergangenen Jahr wurden 91 Helfer getötet, 88 verletzt und 73 entführt. Die Mehrzahl dieser Angriffe fand im Südsudan sowie in Afghanistan, Syrien, der Demokratischen Republik Kongo und Somalia statt.
Vor diesem Hintergrund forderte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Übergriffe auf unbewaffnete Helfer künftig als Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu werten und zu bestrafen. „Wer Helfer angreift oder humanitäre Hilfe systematisch behindert, schürt Hungerkatastrophen und den Tod Tausender Menschen. Denn wenn die Lage zu unsicher ist, muss die Hilfe eingestellt werden“, unterstrich GfbV-Direktor Ulrich Delius.
Vor allem in der Zentralafrikanischen Republik seien Helfer zunehmend gefährdet. Allein seit Januar 2017 wurden dort 202 Übergriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen registriert. 2016 hatte es hier 137 Angriffe auf Helfer gegeben.
Auch das Kinderhilfswerk Unicef rief Konfliktparteien weltweit dazu auf, zwischen Zivilbevölkerung und Kämpfern strikt zu unterscheiden und den Zugang zu Hilfebedürftigen sicherzustellen. Derzeit brauchen laut Unicef in Kriegs- und Krisengebieten der Erde mindestens 48 Millionen Kinder lebensrettende Hilfe. „Sie haben ein Recht auf besonderen Schutz sowie sicheren Zugang zu Nahrung, medizinischer Hilfe und Bildung“, erklärte Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider. Dieses Recht müsse mit allen diplomatischen, völkerrechtlichen und humanitären Mitteln verteidigt werden. „Kinder dürfen niemals Zielscheibe sein“, mahnte er.
Mit dem Welttag der humanitären Hilfe erinnern die Vereinten Nationen an den tödlichen Bombenanschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad (Irak) am 19. August 2003. Der Tag soll auf die Lage der Bevölkerung in Krisengebieten aufmerksam machen und die Arbeit der humanitären Helfer stärken.
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