Ovarialkarzinom: Aspirin kann das Risiko senken
Chapel Hill/Sichuan/Beijing – In einer populationsbasierten Studie haben Forscher aus den USA und aus China acht Kohorten- und fünfzehn Fallstudien untersucht. Sie konnten einen moderaten chemopräventiven Effekt des Aspirins feststellen. Das Risiko verringerte sich um mindestens 10 %. Vermutlich senkt sich das Risiko noch stärker mit steigender Frequenz der Aspirin-Einnahme. Dieser Zusammenhang bedürfe aber weiterer Studien. Die Übersichtsarbeit wurde in Gynecologic Oncology (doi:10.1016/j.ygyno.2016.04.543) publiziert.
Die Forscher berücksichtigten insgesamt 15.163 Frauen über 50 Jahre mit einem Ovarialkarzinom, die 4 bis 16 Jahre beobachtet worden waren. In den meisten der 23 Studien hatten die Frauen mindestens ein- bis zweimal die Woche über einen Zeitraum von sechs Monaten Aspirin eingenommen.
Eierstockkrebs ist bei Frauen weltweit der sechsthäufigste Tumor. Jährlich werden etwa 200.000 Neudiagnosen gestellt und mehr als die Hälfte davon stirbt daran. Aspirin zeigte aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung bereits in früheren Studien bei anderen Krebsarten einen positiven Einfluss. So konnte das Risiko für Dickdarm-, Speiseröhren- und Brustkrebs gesenkt werden. Beim Ovarialkarzinom war die Datenlage bisher noch widersprüchlich.
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