Pädiater betonen Bedeutung des Klimaschutzes für Kinder

Köln – Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert, Kinder und Jugendliche besser vor den Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel zu schützen. „Die Hitzesommer und andere Extremwetterereignisse, die sich seit einigen Jahren häufen, bereiten vor allem jungen Kindern Probleme“, sagte der Präsident des Berufsverbandes, Thomas Fischbach.
Ändere sich nicht schnell etwas, würden die Kinder von heute in ein paar Jahren mit aller Wucht die Untätigkeit der politisch Verantwortlichen mit ihrer Gesundheit bezahlen müssen. Der BVKJ weist auf verschiedene Gesundheitsrisiken hin, denen Kinder durch den Klimawandel ausgesetzt sind. So belasteten Extremwetterereignisse und Naturkatastrophen Kinder stark.
„Nötige, strukturierte psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen nach Extremwetterereignissen fehlen meist. Das frühe Erleben von erhöht letztlich sogar das lebenslange Risiko für Angststörungen, Depressionen und Substanzmißbrauch“, warnt der Verband.
Kinder seien außerdem bei großer Hitze anfälliger als Erwachsene für Austrocknung und Hitzeschlag. Das gelte besonders für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Übergewicht.
„Die Fähigkeit von jungen Kindern, ihre Körpertemperatur zu regulieren, und zur Schweißproduktion ist bei ihnen noch nicht vollständig entwickelt. Dazu spielen sie häufiger im Freien und trinken selten eigenständig“, warnt der BVKJ. Zudem könnten hohe Ozonwerte Asthma und Bronchitis verstärken oder auslösen.
Die weltweite Erwärmung begünstige außerdem den Pollenflug und fördere das Wachstum eigentlich hier fremder allergener Pflanzen, wie der Ambrosiapflanze. „Allergisch veranlagte Kinder können hierdurch noch eher Allergien und Asthma entwickeln oder leiden länger am Pollenflug“, so der Verband.
„Wir können nicht zulassen, dass die Gesundheit der künftigen Generationen durch den Klimawandel gefährdet wird. Wir appellieren an die künftige Bundesregierung, alles Notwendige dafür zu tun, die verursachenden Treiber des Klimawandels zu begrenzen, aber auch ganz konkret Kinder und Jugendliche vor den Gefahren durch den Klimawandel zu schützen“, hieß es aus dem BVKJ.
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