Palliativmediziner für mehr Personal und sichere Finanzierung
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) hat mehr Personal zur Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Patienten verlangt. Vor allem in den Nachstunden komme es derzeit häufig zu belastenden Situationen für Betroffene und Mitarbeiter, sagte DGP-Präsident Lukas Radbruch am Dienstag in Berlin. Bei der stationären Palliativversorgung brauche es verbindliche Vereinbarungen für eine quantitative und qualitative Personalausstattung und ihre Finanzierung.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte vergangene Woche einen Gesetzentwurf zum Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung vorgelegt. Nach Angaben der DGP werden palliativmedizinische Leistungen im Krankenhaus durch die sogenannten Fallpauschalen systematisch unterfinanziert, da das System nicht alle Tätigkeiten erfasse, beklagte Radbruch.
Die DGP begrüßte die im Gesetzesentwurf vorgesehene Flexibilität für Palliativstationen, die stärker auf die Situation in den Krankenhäusern eingehe. Allerdings müssten die Mittel eine qualifizierte Versorgung abdecken. Die DGP forderte verbindliche Mindestzahlen für die Besetzung von Palliativdiensten und Stationen.
Zudem sollte für jedes Krankenhaus mit mehr als 250 Betten ein Palliativdienst vorgeschrieben werden. Ferner verlangte die Gesellschaft Palliativbeauftragte in den Einrichtungen.
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