Pandemie: Psychotherapeuten für Aufarbeitung

Wiesbaden – Der Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (bkj) hat eine unabhängige Aufarbeitung der Coronapandemie – insbesondere mit dem Fokus auf die Belange von Kindern und Jugendlichen – als Roadmap für die Zukunft angemahnt.
Laut bkj waren Kinder und Jugendliche die Bevölkerungsgruppe, die während der Pandemie die größten Beeinträchtigungen ihres Lebensalltages zu verkraften hatten. Inzwischen gehe man allgemein davon aus, dass etliche der Maßnahmen in Schulen, in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, aber auch im Freizeitbereich weit übers Ziel hinausgeschossen seien.
Deshalb ist es dem Verband zufolge dringend notwendig, eine solide und interdisziplinäre Aufarbeitung der Maßnahmen während der Pandemie und der Kommunikation darüber anzustoßen.
Der Verband schlägt vor, eine parlamentarische Untersuchungskommission oder eine Enquetekommission einzusetzen, in der insbesondere auch Pädagogik, Psychologie, Psychotherapie und Soziologie vertreten sein sollten.
Neben einer Fehleranalyse sollte dabei die Erstellung einer Roadmap für den Umgang mit zukünftigen Pandemien im Mittelpunkt stehen, um gegebenfalls auf klare und angemessene Entscheidungsstrategien zurückgreifen zu können.
„Dazu gehört für mich auch die Kommunikation mit der Bevölkerung. In krisenhaften Situationen steht die Regierung in der Verantwortung, Angst zu reduzieren und Meinungsvielfalt abzubilden“, sagte bkj-Vorsitzende Inés Brock-Harder.
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