Parkinson auf dem Weg zur Volkskrankheit
Neuss – Parkinson ist nach Einschätzung der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV) dabei, in Deutschland zur Volkskrankheit zu werden. Derzeit litten rund 280.000 Bundesbürger an der Erkrankung des zentralen Nervensystems, teilte der Selbsthilfeverband am Dienstag in Neuss mit. „Experten schätzen allein für Deutschland eine Zunahme von rund 13.000 neuen Erkrankungen pro Jahr“, erklärte die Vorsitzende der Vereinigung, Magdalene Kaminski, am Dienstag aus Anlass des Welt-Parkinson-Tags am Donnerstag.
Parkinson sei in hohem Maße altersabhängig. Allerdings steige auch die Zahl der Erkrankungen im Alter um 40 Jahre und jünger, die schon 8 bis 12 Prozent der Parkinsonpatienten betrage.
Die Vereinigung forderte Verbesserungen bei der Früherkennung, Diagnostik und Forschung. Außerdem müssten die Versorgung der Patienten sowie die Selbsthilfeorganisationen gestärkt werden. Parkinson-Patienten benötigten neben der medizinischen Behandlung eine intensive psychosoziale Begleitung, um den Schock einer unheilbaren Erkrankung zu verarbeiten.
Der Früherkennung und Differentialdiagnostik kommt nach Darstellung der Vereinigung eine herausragende Bedeutung für eine wirksame Therapie zu. „Wenn die ersten Symptome richtig diagnostiziert werden, lässt sich Parkinson inzwischen so gut behandeln, dass der Krankheitsverlauf erheblich verlangsamt wird", sagte dPV-Geschäftsführer Wilhelm Mehrhoff.
„Insbesondere für Parkinson-Patienten zwischen 20 und 40 Jahren spielt die Früherkennung eine Schlüsselrolle.“ Damit erhöhten sich die Chancen, dass die Berufsfähigkeit der Patienten und damit auch die Normalität des Lebens weitgehend erhalten werden könne. Der Welt-Parkinson-Tag erinnert auch an den Arzt James Parkinson, der 1817 erstmals die Symptome der Krankheit beschrieb.
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