Parkinson-Netzwerk soll Patientenversorgung in Ostsachsen verbessern

Dresden – Mit der Übergabe des staatlichen Förderbescheides in Höhe von 6,8 Millionen Euro durch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ist gestern der offizielle Startschuss für das Parkinsonnetzwerk Ostsachsen (PANOS) gefallen.
PANOS soll Versorgungsdefizite von Parkinsonpatienten im ländlichen Raum beseitigen und die Versorgung über bestehende Sektorengrenzen hinweg neu strukturieren.
Neben dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus engagieren sich niedergelassene Ärzte, die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen, Krankenkassen, wissenschaftliche Institutionen und Kliniken sowie eine Selbsthilfeorganisation in dem Projekt.
„PANOS ermöglicht Parkinsonpatienten den Zugang zu mehr lebensqualitätsverbessernder Therapie – ganz besonders in ländlichen Regionen“, lobte Sachsens KV-Vorstandsvorsitzender Klaus Heckemann das Projekt als wegweisendes Modell in der medizinischen Versorgung.
Zugleich trüge die Vernetzung ambulanter und stationärer Mediziner dazu bei, die knappe Ressource Arzt zum Wohle der Parkinsonpatienten einzusetzen. Dazu sollen künftig unter anderem ein standardisierter Behandlungspfad, eine eigens entwickelte Patientenakte sowie spezialisierte und sektorübergreifende Parkinsonlotsen beitragen.
Die Parkinson-Erkrankung ist nach der Alzheimer-Demenz bundesweit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Versorgungsmedizinische Kennzahlen aus dem Raum Ostsachsen weisen bereits heute auf einen dringenden Handlungsbedarf hin.
56 Prozent aller am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden behandelten Parkinson-Patienten, werden als Notfall eingewiesen. Zudem wird sich PANOS zufolge die Zahl der Patientenzahl in den nächsten zehn Jahren von derzeit 32.000 auf rund 64.000 verdoppeln.
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