Vermischtes

Patienten sehen sich mit Ärzten auf Augenhöhe

  • Donnerstag, 25. Januar 2018
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Hamburg – Das Arzt-Patienten-Verhältnis ist im Wandel, auch und gerade wegen der Möglichkeiten, die das Internet anbietet. Das unterstreicht eine bevölkerungs­repräsen­tative Studie „Patienten-Radar 2018“, für die das MedTech-Unternehmen vitabook 2.000 Bundesbürger befragt hat. Danach sehen sich sechs von zehn Befragten „auf Augenhöhe mit ihren Ärzten“ – medizinische Befunde und Empfehlungen werden kritisch hinterfragt und diskutiert.

Statt blindem Vertrauen setzen die Deutschen laut Befragung auf ausführliche Infor­mationen, zu denen gerne auch das Internet herangezogen wird. Zwei Drittel der Befragten informieren sich laut Umfrage zu Gesundheitsthemen über diesen Weg. Sieben von zehn Bundesbürgern sind zudem der Überzeugung, dass Ärzte ihr Image als „Halbgötter in Weiß“ verloren haben.

Fehlende Gesundheitskompetenz

Allerdings ist die breite Verfügbarkeit von Online-Gesundheitsinformationen kein Garant für eine hohe Gesundheitskompetenz. Das zeigt die die vom Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) beauftragte Studie German Health Literacy Survey (HLS-GER) der Uni Bielefeld, die 2017 vorgestellt wurde.

Von den darin 2.000 Befragten verfügten 54,3 Prozent über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz – sie waren nicht ausreichend in der Lage, sich gesundheits­relevante Informationen eigenständig zu beschaffen, diese zu bewerten und zu nutzen.

Die Wissenschaftler fanden in den Ergebnissen erwartungsgemäß einen sozialen Gradienten, der das Maß der Gesundheitskompetenz mitbestimmt. Ein geringeres Kompetenzniveau wiesen vor allem Menschen mit niedrigem sozialen Status, Menschen mit einem niedrigen Bildungsstand, Ältere und chronisch Kranke sowie Menschen mit Migrationshintergrund auf.

„Wir brauchen nicht unbedingt mehr Informationen, sondern solche, die leicht verständlich, verbraucherfreundlich gestaltet, qualitäts­gesichert und verlässlich sind. Die Angebote sollten sich an dem orientieren, was die Patienten und Nutzer wissen wollen und nicht, was wir Experten für wichtig erachten“, sagte die Bielefelder Wissenschaftlerin Doris Schaeffer.

hil

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