Patienten steuern Gehhilfe über ihre Hirnströme

Seoul/Berlin – Ein sogenanntes Exoskelett als Gehhilfe über Hirnströme des Nutzers zu steuern ist Wissenschaftlern der Korea University, Korea, und der Technischen Universität Berlin gelungen. Die Ergebnisse sind im Journal of Neural Engineering erschienen (doi:10.1088/1741-2560/12/5/056009).
Dazu haben die Forscher ein sogenanntes Brain Computer Interface (BCI) konzipiert. Es dekodiert Hirnströme eines Nutzers und wandelt sie in Steuersignale um. Der Benutzer richtet dazu seine Aufmerksamkeit auf eine von fünf flackernden Leuchtdioden und das BCI-System ermöglicht es, das Exoskelett hirngesteuert entweder vorwärts oder nach links oder rechts zu bewegen, sich hinzusetzen oder aufzustehen. Wichtig ist, dass alle fünf Leuchtdioden gleichzeitig flackern, aber jede in einer unterschiedlichen Frequenz. Nur wenn der Nutzer seine Aufmerksamkeit auf eine spezifische Diode fokussiert, ist deren Flackerfrequenz im EEG stärker reflektiert als die der anderen Leuchtdioden.
„Menschen mit amyotropher Lateralsklerose oder Lähmung durch starke Rückenmarksverletzung haben größte Schwierigkeiten zu kommunizieren beziehungsweise können ihre Gliedmaßen nicht bewegen“, erläutert Klaus-Robert Müller von der TU Berlin. Eine Dekodierung ihrer Intentionen aus Hirnsignalen könnte neue Wege zur Kommunikation und zum Gehen aufzeigen.
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