Patientenberatung: „Der größte Themenbereich ist die gesetzliche Krankenversicherung“
Berlin – Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)? Was macht diese Organisation genau? „Wir sind bei Ärzten noch nicht bekannt“, stellt ihr Geschäftsführer, Sebastian Schmidt-Kaehler, im Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt fest. Das soll sich ändern: Die UPD hat eine Plakatkampagne für Arztpraxen gestartet, die Bezug nimmt auf das Thema Patientenrechte. Gleichzeitig stellt sie Ärztinnen und Ärzten aber auch Informationen über ihr umfangreiches Angebot zur Verfügung.
Rund 100 Mitarbeiter beraten bundesweit privat und gesetzlich Krankenversicherte zu zahlreichen Fragen rund um Gesundheit und Krankheit, per Telefon, Fax, Internet sowie persönlich in 21 regionalen Beratungsstellen. Dafür stellen die Krankenkassen pro Jahr rund fünf Millionen Euro zur Verfügung, der Verband der privaten Krankenversicherung knapp 370.000 Euro.
Im Mittelpunkt stehen häufig verfahrensrechtliche Fragen. „Der größte Themenbereich ist die gesetzliche Krankenversicherung“, sagt Schmidt-Kaehler. „Warum wird das nicht bezahlt? Warum erhalte ich kein Krankengeld mehr?“ Hinzu kommen Fragen zu Patientenrechten, beispielsweise zur Einsichtnahme in Krankenakten, zu Wartezeiten, psychischen Erkrankungen, Zahngesundheit, Krankheitsbewältigung.
Schmidt-Kaehler kennt die Bedenken aus der Ärzteschaft gegen Patientenschutzorganisationen: „Man befürchtet, wir würden Patienten aufhetzen.“ Das sei aber nicht der Fall, versichert er. Gerade bei Fragen zu Leistungen der Krankenversicherungen könnte es seiner Meinung nach für Ärzte hilfreich sein, auf das Angebot der UPD hinzuweisen.
„Natürlich ergeben sich in der Beratung auch Hinweise auf Behandlungsfehler, die für die Patienten Anlass geben, etwas zu unternehmen und möglicherweise auch vor Gericht zu ziehen“, sagt Schmidt-Kaehler. „Ebenso häufig trägt unsere Beratung aber auch zur Deeskalation bei.“
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