Vermischtes

Paul-Ehr­lich-Institut und Bundesgesundheits­ministerium informieren über HIV-Selbsttest

  • Freitag, 28. September 2018
hiv-selbsttest-blut_dpa
/dpa

Langen/Berlin – Am 21. September hat der Deutsche Bundesrat den freien Verkauf von HIV-Selbsttests beschlossen. Ein Online-Beratungsangebot zu den Tests haben das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vorgestellt. Es wird am 29. September freigeschaltet. „Wir wollen Menschen unterstützen, die sich freiwillig auf HIV testen wollen“, sagte Bundesgesundheits­minister Jens Spahn (CDU). Die fachlichen Informationen auf der neuen Webseite gäben HIV-Selbsttestern wichtige Orientierung und sollen helfen, Vorbehalte gegen die Tests abzubauen. „Das ist wichtig. Denn je früher Betroffene von einer HIV-Infektion wissen, desto früher kann ihre Behandlung beginnen. Und wer unsicher ist, ob eine Infektion vorliegt, will schnell Gewissheit“, so der Minister. 

„Das Paul-Ehrlich-Institut verfügt über jahrzehntelange Erfahrungen in der Bewertung von Tests zum Nachweis von Krankheitserregern wie HIV, insbesondere was die Empfindlichkeit, aber auch die Spezifität angeht, also die Sicherheit, keine falsch-positiven Ergebnisse zu bekommen. Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, unsere Expertise nun auch einzubringen, wenn Menschen die Möglichkeit bekommen, sich selbst zu testen“, sagte Klaus Cichutek, Präsident des PEI.

Die Deutsche Aidshilfe begrüßte die Entscheidung von Bundesgesundheitsministerium und Bundesrat, die Tests freiverkäuflich zugänglich zu machen. Rund 13.000 Menschen in Deutschland wissen laut der Aidshilfe nichts von ihrer HIV-Infektion. Etwa die Hälfte aller HIV-Diagnosen in Deutschland erfolge erst nach Jahren und damit deutlich zu spät. Mehr als 1.000 Menschen erkrankten jährlich an Aids oder einem schweren Immundefekt, weil sie jahrelang nichts von ihrer HIV-Infektion wussten.

„Der HIV-Selbsttest wird zahlreiche Aidserkrankungen und HIV-Infektionen verhindern. Die freie Verfügbarkeit senkt die Hemmschwelle und ermöglicht so mehr Menschen eine frühe Diagnose und damit eine Behandlung. Unter Therapie ist HIV auch nicht mehr übertragbar“, sagte Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung