Pflege: Nachbarschaftshilfe soll in Niedersachsen anerkannt und bezahlt werden

Hannover – Pflegebedürftige Menschen sollen in Niedersachsen mehr Möglichkeiten für eine Unterstützung im Alltag bekommen. Das teilte die niedersächsische Landesregierung heute mit Verweis auf den Entwurf für eine neue Verordnung mit.
Demnach könnten auch ehrenamtliche Nachbarschaftshelfer sowie gewerblich tätige Einzelpersonen vom kommenden Jahr an als „unterstützende Personen“ anerkannt und gegen Bezahlung beschäftigt werden.
„Im Alltag der häuslichen Pflege gibt es viel mehr zu tun als die reine Pflegeleistung selbst“, sagte Sozialministerin Daniela Behrens (SPD) laut Mitteilung. „Pflegebedürftige müssen betreut und beaufsichtigt, ihre Tage gestaltet werden.“ Zudem bräuchten pflegende Angehörige oft eine helfende Hand im Haushalt.
Für haushaltsnahe Dienstleistungen erstatten die Pflegekassen den sogenannten Entlastungsbetrag von bis zu 125 Euro monatlich – wenn die Leistungen von nach Landesrecht anerkannten Anbietern erbracht werden. Aber: Bislang stehen nicht für alle Pflegebedürftigen ausreichend anerkannte Anbieter zur Verfügung.
Die Landesregierung rechnet mit bis zu 5.000 zusätzlichen Anbietern, wenn gewerblich tätige Einzelpersonen sowie Nachbarschaftshelfer anerkannt werden können. Der Entwurf der neuen Verordnung ist nun für die Verbandsbeteiligung freigegeben.
Mögliche Änderungswünsche der Verbände könnten in die Verordnung eingearbeitet werden. Nach den Plänen des Sozialministeriums soll die Verordnung Anfang 2022 in Kraft treten.
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