Pflegebevollmächtigte: „Soziale Pflichtzeit kann uns nicht schaden“

Berlin – In der Debatte über einen möglichen sozialen Pflichtdienst hat sich die Pflegebevollmächtigte der Regierung, Claudia Moll (SPD), für eine entsprechende Neuerung ausgesprochen. „Es ist richtig und wichtig, eine Debatte über eine soziale Pflichtzeit anzustoßen, und ich finde diese Idee aktueller und relevanter denn je“, sagte Moll.
SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese hatte sich dafür ausgesprochen, diese Debatte nach der Sommerpause weiterzuführen. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast, hatte daraufhin allerdings klargestellt: „Wir planen keinen Pflichtdienst in der SPD-Bundestagsfraktion.“
Moll sagte: „Auch die Pandemiejahre haben gezeigt, wie groß der gesellschaftliche Zusammenhalt und wie hoch die Bereitschaft junger Menschen ist, Verantwortung zu übernehmen.“
Viele wollten sich engagieren und könnten so wertvolle Einblicke in soziale Bereiche erhalten. Das diene der Persönlichkeitsbildung und öffne den Blick auf die Belange von beeinträchtigten oder benachteiligten Menschen sowie auf sozial engagierte Menschen.
Moll sieht in einer möglichen Pflichtzeit auch die Chance, mehr junge Menschen für soziale Tätigkeitsfelder zu gewinnen. „Viele Menschen haben keine Idee davon, was zum Beispiel die Arbeit in einer Pflege- oder Behinderteneinrichtung beinhaltet.“
Sie habe schon erlebt, dass sich Menschen nach einem Praktikum für eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich entschieden haben. Moll: „Eine soziale Pflichtzeit kann uns als Gesellschaft nicht schaden, wenn jeder eine Idee davon bekommt, was soziales Engagement bedeutet.“
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: