Vermischtes

Pflegeforschung: Fachgremium legt Fundament für Förderprogramme

  • Freitag, 16. September 2022
/picture alliance, Robin Utrecht
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Berlin – Der vom Deutschen Pflegerat (DPR) einberufene Expertenrat Pflege-, Hebammenwissenschaft und Pandemie hat eine zweiten Stellungnahme veröffentlicht. Darin gibt das Gremium fünf konkrete Empfehlun­gen für die Pflege- und Hebammenforschung zum Umgang mit SARS-CoV-2. Das Papier richtet sich in erster Linie an die Politik des Bundes und der Länder. Ziel ist es, dass daraus schnellstmöglich passgenaue Förder­programme abgeleitet werden.

„Deutschlands Pandemiebekämpfung fehlen grundlegende Entscheidungsdaten. Dies insbesondere im Be­reich der vulnerablen Gruppen“, sagte Thomas Fischer von der Evangelischen Hochschule Dresden und Spre­cher des Gremiums. Nicht ausreichend bewertet sei etwa die Wirksamkeit, Effektivität und gleichzeitig Unbe­denklichkeit unterschiedlicher Schutzmaßnahmen.

Hierzu gehörten Teststrategie, Besuchsrestriktionen, Beschränkungen von Aufnahmen, Schutzkleidung und Masken, Kohortenbildung beim Personal und Pflegebedürftigen sowie Hygienemaßnahmen in den unter­schiedlichen Settings und Pflegebedürftigengruppen. „Es fehlen Untersuchungen zu passgenauen Schutz- und Präventionsmaßnahmen und sich daraus ergebende Empfehlungen zur Pandemiebekämpfung“, sagte Fischer.

Entsprechend empfiehlt der Rat die Forschung zu intensivieren. Das betreffe vor allem die Bereiche Versor­gungssicherheit und Etablierung einer pflege­epidemiologischen Überwachung unter COVID-19 (Surveillance), Infektionsschutz und Schulungen, Gestaltung von Versorgungsprozessen und Interventionen, Erleben von und Gestaltung der Arbeitssituation sowie Entwicklung und Etablierung neuer Versorgungsmodelle.

Dem Gremium zufolge sollten in diesen Forschungsfeldern Fragestellungen aller Sektoren und Settings be­rücksichtigt werden. Wichtig sei, dass die Forschungsarbeiten maßgeblich unter pflege- und hebammenwis­sen­schaftlicher Verantwortung geplant und durchgeführt würden.

„Die Pflege- und Hebammenwissenschaft kann die enormen Wissenslücken und die fehlende Evidenz für Ent­scheidungen in der pflegerischen Versorgung schließen. Sie muss jedoch hierfür finanziell gefördert werden“, so der Sprecher.

hil/sb

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