Pharmaindustrie will Deutschland-Pakt auch für Gesundheitssektor

Berlin – Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) hat den Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für einen Deutschland-Pakt begrüßt und fordert diesen auch für den Gesundheitsbereich.
„Der Deutschland-Pakt will Verfahrensabläufe in anderen Branchen entbürokratisieren, digitalisieren und beschleunigen. Diesen Dreiklang wünschen wir uns auch für die pharmazeutische Industrie“ sagte der BPI-Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Feldmeier.
Ein wichtiger Punkt dafür sei, das Verfahrensrecht zu beschleunigen: Eine straffere und zielorientiertere Kommunikation zwischen Behörden und Unternehmen könnte laut dem BPI dazu beitragen, bürokratische Hürden abzubauen und Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.
„Das wäre nicht nur eine große Erleichterung und zugleich ein Anreiz für pharmazeutische Unternehmen, am Pharmastandort Deutschland zu forschen und zu produzieren“, sagte Feldmeier. Langfristig profitierten davon auch die Patienten – ihnen stünden Therapieinnovationen schneller zur Verfügung.
Um den Forschungs- und Produktionsstandort Deutschland sowie Europa für pharmazeutische Unternehmen attraktiv zu halten, brauche es zudem mehr Zukunftsinvestitionen. „Wir begrüßen Maßnahmen wie das Wachstumschancengesetz, mit dem das Bundesministerium der Finanzen die steuerliche Forschungszulage ausbaut“, so Feldmeier.
Er betonte, wichtig für die Industrie seien berechenbare und attraktive Rahmenbedingungen für den Produktionsstandort Deutschland und Europa. „Viel zu oft erleben wir, dass immer wieder neue Bürokratiemonster geschaffen werden“, kritisierte er.
Feldmeier wies daraufhin, dass sich auch im Arzneimittelbereich Kosten und Lieferketten dramatisch verändert hätten.
„Wir brauchen dringend neue Strukturen, mit denen in Europa produzierende Unternehmen Kosten kompensieren können, ohne dass sie parallel mit Nachteilen im internationalen Wettbewerb rechnen müssen“, sagte er.
Oberstes Ziel müsse sein, die weitere Abwanderung pharmazeutischer Unternehmen zu verhindern und die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung hierzulande zu sichern, so der BPI-Vorstandsvorsitzende.
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