Phosphorylierung von Ephrinrezeptoren führt zu chronischen Schmerzen
Philadelphia – Die Phosphorylierung von Ephrinrezeptoren führt zu einer pathologischen Aktivierung von bestimmten Glutamatrezeptoren – den NMDA-Rezeptoren. Dies könnte eine Grund für die Ausbildung von chronischen Schmerzen sein und einen Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Medikamente darstellen. Hierüber berichten Forscher um Matthew Dalva an der Thomas Jefferson University in PLOS Biology (doi: 10.1371/journal.pbio.2002457).
Zwar können chronischen Schmerzen Folge einer akuten Verletzung sein, doch ist die Ursache in vielen Fällen nicht klar. Die Genese des Schmerzes ist multifaktoriell. Hirnveränderungen, die Ausschüttung von Botenstoffen und Veränderungen des peripheren Nervensystems tragen zu der Entstehung bei. Nicht in allen Fällen ist es möglich, eine befriedigende Kontrolle von chronischen Schmerzen zu erreichen. Spezifische Therapieansätze werden deshalb dringend benötigt.
Die Forscher wussten aus Vorstudien, dass eine verstärkte Aktivität von Glutamatrezeptoren im Gehirn zu der Entwicklung von chronischen Schmerzen beiträgt. Sie untersuchten diese Aktivierung im Tiermodell und in der Zellkultur. Es zeigte sich, dass Ephrinrezeptoren zu der Aktivierung dieser Glutamatrezeptoren beitrugen.
Im Mausmodell kam es durch einen akuten Schmerzreiz zu einer extrazellulären Phosphorylierung der Ephrinrezeptoren. Diese aktivierten dann die Glutamatrezeptoren. Durch eine Hemmung der extrazellulären Phosporylierung war es den Forschern möglich die Aktivierung der Glutamatrezeptoren zu unterdrücken.
Mithilfe der Ergebnisse hoffen die Forscher bessere Therapieansätze für die Therapie von chronischen Schmerzen zu entwickeln. Durch eine Unterdrückung der extrazellulären Phosporylierung wäre in diesen Fällen ein sehr spezifischer Therapieansatz möglich, so ihre Hypothese.
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