Physiotherapeuten wollen 50,13 Prozent mehr Vergütung

Berlin – Der Deutsche Verband für Physiotherapie will in den Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband eine um 50,13 Prozent höhere Vergütung für Leistungen innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erreichen. Das teilte der Verband heute mit.
„Wir fordern mehr Zeit für die Behandlung des Patienten und eine zusätzliche Vergütung für bislang nicht vergütete Bestandteile der physiotherapeutischen Behandlung wie zum Beispiel der physiotherapeutischen Diagnostik“, sagte die Vorsitzende des Verbandes, Andrea Rädlein.
Sie wies daraufhin, dass die augenblickliche Vergütung auch die physiotherapeutische Diagnostik, das Erstellung einer Verlaufsdokumentation, die Kommunikation mit dem behandelnden Arzt, die Erstellung eines Therapeuten-Arztberichtes abgelte. Laut einer Expertenbefragung nähmen diese Tätigkeiten durchschnittlich rund elf Minuten pro Behandlung in Anspruch.
„Mit dieser Analyse liegen uns erstmals konkrete Zahlen zum Arbeitsaufwand vor. Diese müssen sich in der Leistungsbeschreibung – mit Blick auf längere Behandlungszeiten – sowie in entsprechenden Leistungspositionen wie beispielsweise der physiotherapeutischen Diagnostik oder der Erstellung eines Therapieberichts widerspiegeln“,sagte Rädlein. „Unter der knappen Zeit leiden in erster Linie die Patienten“, betonte sie.
Ende vergangenen Woche hatte der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) vor einer Unterfinanzierung von Physiotherapiepraxen gewarnt. Gerade die vielen kleinen, inhabergeführten Praxen seien in ihrer Existenz bedroht, warnte der Verband. Die geringe Vergütung habe bereits dafür gesorgt, dass es in der Branche einen eklatanten Fachkräftemangel gebe, so der IFK.
Die physiotherapeutischen Verbände in Deutschland haben dem GKV-Spitzenverband ihre Forderung für das Vergütungsplus nach eigenen Angaben bereits vorgetragen. Die nächste Runde der Vergütungsverhandlungen soll am 27. August stattfinden.
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