Vermischtes

„Pille danach“: DrEd schafft Fakten

  • Montag, 30. September 2013

Köln– Über die Londoner Online-Praxis DrEd können Frauen künftig auch ohne den Besuch eines Arztes beziehungsweise einer Praxis  vor Ort ein Rezept für die „Pille danach” erhalten und wenig später in einer lokalen deutschen Apotheke abholen. Das neue Angebot bietet die virtuelle Arztpraxis in Zusammenarbeit dem Patientenservice Ordermed an, der in Deutschland mit circa 750 Partnerapotheken fast flächendeckend vertreten ist.

Betroffene Frauen füllen online auf der Website www.dred.com einen Anamnesebogen aus. Stellt der konsultierte Arzt ein Privatrezept aus, wählt die Patientin eine der Partner­apotheken aus. Diese erhält, da es sich um eine zeitkritische Notfallverhütung handelt, das Rezept per Fax und den Botenauftrag der Patientin. Das Originalrezept wird per Post an die Apotheke versandt. Für die Beratung und das Privatrezept müssen die Patien­tinnen bei DrEd 25 Euro zahlen. Hinzu kommen knapp 20 Euro für das Präparat „PiDaNa“ in der Apotheke.

In Deutschland wird das Thema kontrovers diskutiert. Im Mai hatte der Gesundheits­ausschuss des Deutschen Bundestages die Freigabe von sogenannten Notfallver­hütungsmitteln abgelehnt und dies mit der Notwendigkeit einer ärztlichen Beratung bei der Verwendung dieser Medikamente begründet. Ähnlich sehen das die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Berufsverband der Frauenärzte.

Der Deutsche Apothekertag hatte zuletzt für die Rezeptfreiheit der „Pille danach“ vortiert. Meldungen zufolge hat das Bundesgesundheitsministerium das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgefordert, sich im Januar 2014 erneut mit der Rezeptpflicht der Notfallkontrazeptiva zu befassen. In Nachbarländern wie Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Belgien ist die „Pille danach“ rezeptfrei erhältlich.

KBr

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