Politik

Notfall­kontrazeption: Unternehmen rudern zurück

  • Mittwoch, 2. Oktober 2013

London – Die in London ansässige virtuelle Arztpraxis DrEd und das Apotheken-Netz­werk Ordermed haben ihre kürzlich gestartete Zusammenarbeit für die „Pille danach“ bereits wieder beendet. Grund sei „die massive Intervention, die CDU/CSU-Fraktionsvize Johannes Singhammer“ auf die Führung von Ordermed ausübe, heißt es in einer Presseerklärung der Online-Praxis DrEd. 

DrEd weist gleichzeitig darauf hin, dass die Versorgung von Patientinnen in Deutschland mit der „Pille danach“ weiterhin angeboten werde. Die Notfallkontrazeptiva  könnten Frauen nach dem Besuch einer Online-Sprechstunde per Fragebogen und ärztlicher Verschreibung innerhalb von zwei bis drei Stunden danach in einer deutschen Apotheke abholen.

Das Unternehmen beruft sich dabei auf eine europäische Richtlinie (2011/24/EU) über die Ausübung der Patientenrechte in der grenzüberschreitenden Gesundheits­ver­sorgung, nach der Bürger der Europäischen Union Ärzte EU-weit frei wählen können, darunter auch Ärzte, die ihre Leistungen per Internet anbieten.

In Deutschland wird die Forderung nach einer rezeptfreien „Pille danach“ jedoch kontrovers diskutiert. Singhammer hatte gegenüber der Süddeutschen Zeitung die Kooperation mit Ordermed als „Türöffner für eine Verschlechterung des Patien­tenschutzes“ bezeichnet. Er hält eine vorherige Beratung beim Arzt für erforderlich, um möglich Risiken auszuschließen.

KBr

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