Politik

Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz soll Ärztemangel auf dem Land abschwächen

  • Mittwoch, 2. September 2020
/rocketclips, stockadobecom
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Mainz – Das Pilotprojekt „Telemedizinische Assistenz“ (TMA) soll helfen, die hausärztliche Versorgung in Rheinland-Pfalz zu stärken. Das Projekt richtet sich gezielt an Hausarztpra­xen im ländlichen Raum und wird von den Krankenkassen durch zusätzliche Honorarzah­lun­gen an die mitwirkenden Praxen finanziell gefördert.

Hausärzte müssten teilweise große Räume abdecken, „um die medizinische Versorgung der Menschen auf dem Land weiterhin flächendeckend sicherzustellen“, sagte die rhein­land-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) zum heutigen Startschuss des Projektes.

Durch das zunehmende Alter der Bevölkerung insgesamt sinke die Mobilität der Patien­ten, während gleichzeitig der medizinische Bedarf steigt. Hier setze das TMA-Projekt an und entlaste Ärzte unmittelbar durch den Einsatz speziell geschulten Personals und mo­der­ner telemedizinischer Ausrüstung, so Bätzing-Lichtenthäler.

Barbara Römer, Vorsitzende des Hausärzteverbands RLP, begrüßte das rheinland-pfälzi­sche Pilotprojekt. „Durch die TMA kann die hohe Arbeitsbelastung von Hausärztinnen und Hausärzten reduziert werden.“ Das verbessert nicht nur die Versorgung der Patienten, sondern steigere auch die Attraktivität hausärztlicher Tätigkeit im ländlichen Raum.

An dem TMA-Projekt werden insgesamt 24 Hausarztpraxen und bis zu 56 Ärzte sowie bis zu 46 TMA in vier ländlichen Regionen teilnehmen.

Speziell geschulte Telemedizin-Assistenzkräfte sollen mithilfe moderner telemedizini­scher Ausrüstung unter anderem verschiedene Vitalparameter digital erfassen, die an ein mitgeführtes Tablet übertragen und von dort direkt an die Praxis übermitteln können.

Die Ärzte können die eingehenden Daten sichten und mit der TMA oder den Patienten vor Ort zum Beispiel über Videotelefonie in Kontakt treten. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird wissenschaftlich evaluiert.

dpa

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