Politik

Pilotprojekt soll Versorgung von Depressionspatienten verbessern

  • Mittwoch, 30. April 2014

München – Die Versorgung von Patienten mit einer beginnenden Depression verbessern soll ein Pilotprojekt der AOK Bayern zusammen mit drei bayerischen Ärztenetzen. Das Vorhaben mit dem Titel „Depressionen managen“ soll erproben, wie Hausärzte bei einer beginnenden Depression rechtzeitig helfen können. Der Spitzenverband ZNS (SPiZ) begrüßt die Initiative.

Hintergrund ist, dass rund 79 Prozent der Patienten sich zunächst an den behandelnden Hausarzt wenden. Etwa zehn Prozent aller Patienten in den Hausarztpraxen seien an Depression erkrankt. Das berichtet das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) im sogenannten Versorgungs-Report vom März dieses Jahres, der als Schwerpunkt das Thema Depression hat.

„Um diese Patienten zeitnah optimal zu versorgen, hat sich die AOK Bayern entschieden, sich an diesem bundesweiten AOK-Projekt zu beteiligen“, sagte Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern.

Wichtig ist den Projektpartnern, dass die Hausärzte anbahnende Krisen rechtzeitig erkennen und Rückfälle vermeiden. Zudem soll der Hausarzt die Versicherten mit Depressionen mit einer leitliniengerechten Therapie betreuen. Dazu gehöre bei Bedarf auch die zügige Überweisung an einen Facharzt und die Abstimmung der weiteren Therapiemaßnahmen.

„Früh erkannt lassen sich Depressionen sehr gut behandeln. Sogar vorbeugende Maßnahmen sind möglich, wenn Lebensumstände oder Arbeitsumfeld auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko hindeuten“, sagte der Vorsitzender des SPIZ, Frank Bergmann. Dafür sei es notwendig, dass Psychiater oder Nervenärzte mit Hausärzten eng zusammenarbeiten. Der SPIZ rege daher gemeinsame Fortbildungen und Qualitätszirkel vor Ort an.

Neben dem Praxisnetz Nürnberg Süd nehmen an dem Pilotprojekt der Patient-Partner-Verbund im Bereich München, Garmisch-Partenkirchen und Mühldorf sowie das Unternehmen Gesundheit Franken (UGeF) in Forchheim und Umgebung teil.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung