Pilotprojekt zur Akutversorgung in Schleswig-Holstein

Bad Segeberg – Die Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH), das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) und die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) haben ein neues Pilotprojekt gestartet. Ziel ist, Notfallaufnahmen zu entlasten und Patienten zielgerichteter und effizienter an die richtige Versorgungsebene zu vermitteln.
Hintergrund ist, dass laut den Partnern die Rettungswagen in Schleswig-Holstein zu Einsätzen fahren, bei der eigentlich keine Indikation für einen Transport in die Notfallaufnahme besteht. Diese Patienten könnten also auch vom niedergelassenen Haus- oder Facharzt oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden.
In dem Pilotprojekt arbeitet der Rettungsdienst vor Ort mit der aus dem ärztlichen Bereitschaftsdienst bekannten Ersteinschätzungssoftware „Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland“ (SmED).
„Inzwischen hat sich mit der unter der bekannten Rufnummer 116117 erprobten SmED ein Ablaufverfahren etabliert, das auch in der rettungsdienstlichen Versorgung von nicht lebensbedrohlichen Fällen adäquate Unterstützung leisten kann“, hieß es von den drei Projektpartnern.
Mithilfe einer standardisierten Abfrage fragt dabei geschultes Personal systematisch die medizinisch relevanten Kriterien wie Symptome, Vorerkrankungen und Risikofaktoren ab, um daraus eine Empfehlung für die bestmögliche Versorgungsebene zu erhalten und zu der Zeitspanne, innerhalb dessen eine medizinische Versorgung indiziert ist.
Das Pilotprojekt startet zunächst im Kreis Segeberg mit dort ansässigen Hausarztpraxen sowie ausgewählten Facharztgruppen und soll zunächst sechs Monate laufen. Das Zi hat die Evaluation übernommen.
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