Medizin

Plötzlicher Herztod beim Sport ist Männersache

  • Donnerstag, 15. August 2013

Paris – Plötzliche Todesfälle während oder nach sportlichen Aktivitäten sind spektakulär, aber sehr selten. Eine Untersuchung französischer Kardiologen im US-amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2013; 310: 642-643) zeigt, dass überwiegend Männer betroffen sind.

Eloi Marijon vom Paris Cardiovascular Research Center an der Sorbonne hat zwischen 2005 und 2010 alle Berichte über plötzliche Todesfälle während sportlicher Aktivitäten einschließlich der ersten Stunde danach recherchiert. Die Daten stammten zum einen von der Notfallrettung SAMU („Service d'Aide Médicale Urgente) aus 60 von 96 Départements des Landes.

Zum anderen wurde über Google in den Medien nach weiteren Fällen in den 60 Départements gesucht, in denen 35 Millionen Einwohner leben. Während des fünfjährigen Zeitraums wurden insgesamt 775 plötzliche Todesfälle registriert, darunter waren nur 42 Frauen (5 Prozent).

Sofern keine Todesfälle übersehen wurden, kann das Risiko, während des Sports einen plötzlichen Herzstillstand zu erleiden, als sehr gering eingestuft werden. Marijon bezieht die Zahl bei den Berechnungen auf den Anteil der sportlich aktiven Franzosen (Grund­lage ist eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2000). Nach seinen Berechnungen beträgt die jährliche Inzidenz 5,45 Ereignisse auf eine Million Freizeitsportler.

Bei den Männern waren es 10,1 pro Million Freizeitsportler, bei den Frauen nur 0,51 pro Million Freizeitsportlerinnen. Bei den Männern gab es die meisten Todesfälle beim Radfahren und Jogging, seltener beim Schwimmen, bei den wenigen Todesfällen unter den Frauen waren keine Unterschiede hinsichtlich der Disziplinen erkennbar.

rme

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