Ärzteschaft

Pneumologen raten zur Lungenkrebs­behandlung in zertifizierten Zentren

  • Mittwoch, 20. September 2017

Berlin – Auf Fortschritte bei der Diagnostik und Therapie von Lungentumoren hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hingewiesen. „Moderne Diagnostik und individualisierte Therapien können sogar ein langfristiges Überleben ermöglichen“, sagte der DGP-Präsident Klaus Rabe. Dabei verbessere sich die Prognose für den Patienten, wenn er in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum von einem Pneumologen behandelt werde. Auch wenn es im Krankheitsverlauf zu Komplikationen komme, wie etwa einer Blutung oder einer Lungenentzündung, könne der Pneumologe diese oft effizient behandeln, hieß es aus der Fachgesellschaft.

Die DGP wies daraufhin, dass es in den vergangenen Jahren gelungen sei, das gene­tische Profil des Lungenkrebses zu analysieren. Dabei seien unter anderem die Treibermutationen aufgefallen – die Mutationen der Krebszelle, die das Tumorwachstum antreiben. Gegen diese Treiber existierten mittlerweile Medikamente, die den Krebs zielgerichtet angreifen könnten. „Eine solche Therapie kommt nur für einen Teil der Patienten infrage, aber wenn sie Anwendung finden kann, haben Patienten bessere Überlebenschancen als mit einer alleinigen, klassischen Chemo­therapie“, erklärte Rabe.

Ein weiterer Therapieansatz richte sich gegen die Neubildung von Blutgefäßen, die den Tumor mit Sauerstoff versorgten. Erfolgversprechend sei darüber hinaus die Immun­therapie, also der Einsatz von Strategien, die das körpereigene Abwehrsystem gegen die Krebszellen aktivierten. „Die personalisierte Krebsmedizin ermöglicht den Betroffenen ein längeres Überleben bei deutlich höherer Lebensqualität. Es lohnt sich von daher, ein spezialisiertes Behandlungszentrum aufzusuchen“, sagt der DGP-Präsident.

hil

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