Ärzteschaft

Lungenärzte betonen Bedeutung der pneumologischen Reha

  • Montag, 10. Juli 2017

Berlin – Auf die hohe Bedeutung einer pneumologischen Rehabilitation hat die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hingewiesen. Infrage komme sie unter anderem für Patienten mit Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Mukoviszidose, Lungenkrebs, Lungenfibrose, Lungenhoch­druck, Bronchiektasen oder nach bestimmten Operationen.

„Da COPD eine chronisch fortschreitende Erkrankung ist, erleiden COPD-Patienten im Krankheitsverlauf immer häufiger akute und teils lebensbedrohliche Verschlechterun­gen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Solche Krankenhausbehandlungen werden nach einem Reha-Aufenthalt seltener oder aber fallen kürzer aus“, erläuterte der Präsident der Fachgesellschaft, Klaus Rabe. Aufgrund dieser Nutzeneffekte sollte nach einer Exazerbation, deren Behandlung einen Krankenhausaufenthalt erforderlich gemacht hat, eine pneumologische Rehabilitation erfolgen, so der ärztlicher Direktor der Lungen-Clinic Grosshansdorf. 

Die DGP weist darauf hin, dass im Augenblick weniger als fünf Prozent der Patienten nach einer krankenhauspflichtigen Exazerbation eine Anschlussheilbehandlung in der Reha erhielten. „Wir Lungenärzte wollen unsere Patienten deshalb darin bestärken, das Angebot einer pneumologischen Rehabilitation wahrzunehmen und gegebenenfalls einzufordern. Gleichzeitig wollen wir die Ärzte dazu motivieren, Anschluss­heil­behand­lungen in der Reha – insbesondere nach einer krankenhauspflichtigen COPD-Exazerbation – konsequenter zu beantragen. Und die Kostenträger davon überzeugen, dass deren Bewilligung sinnvoll ist“, betonte Rabe.

Die Fachgesellschaft weist darauf hin, dass entsprechende Rehabilitationen in der Regel in Form einer Anschlussheilbehandlung in einem stationären dreiwöchigen Setting erfolgen. Eine spezialisierte Reha im ambulanten Setting sei in Deutschland bisher nur in zwei Zentren möglich.

Dies bestätigt der Bundesverband der Pneumologen (BdP). „Während die pneumologi­sche Reha in Europa überwiegend in ambulanten Zentren durchgeführt wird, findet sie in Deutschland vor allem im stationären Bereich statt. Derzeit bieten hierzulande insgesamt 237 Rehabilitationskliniken eine pneumologische Rehabilitation an, aber nur zwei rein ambulante Rehabilitationszentren sind zugelassen“, erläutert der BdP-Vorsitzende Andreas Hellmann. Der Verband fordert daher, die Reha-Angebote auch im ambulanten Bereich auszubauen.

hil

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