Ausland

Polen lockert Quarantäneregeln für medizinisches Personal

  • Montag, 18. Mai 2020
Mecklenburg-Vorpommern, Linken - Einwohner beiderseits der deutsch-polnischen Grenze fordern das Ende der Quarantäneregelung für Berufspendler aus medizinischen und sozialen Berufen. /picture alliance, Stefan Sauer
Einwohner beiderseits der deutsch-polnischen Grenze haben das Ende der Quarantäneregelung für Berufspendler aus medizinischen und sozialen Berufen gefordert. /picture alliance, Stefan Sauer

Potsdam – Ärzte und Pflegekräfte aus Polen können wieder leichter zum Arbeiten nach Deutschland kommen. Die polnische Regierung lockerte die Quarantänepflicht in der Co­ronakrise für die Rückkehr der Pendler nun auch für medizinisches Personal. Branden­burgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dankte der Regierung in Warschau und sprach von einer wichtigen Erleichterung.

„Es ist eine überaus gute Botschaft an die vielen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen bei uns, die auf das polnische Fachpersonal dringend angewiesen sind“, erklärte der Po­len­beauftragte der Bundesregierung in Potsdam. „Es ist gut, dass nun an der Grenze ein weiteres Stück Normalität zurückkehrt.“ Die nationalkonservative Regierung in Polen hatte Mitte März im Kampf gegen die Coronapandemie die Grenzen für Ausländer ge­schlossen.

Berufspendler müssen nach ihrer Rückkehr nach Polen zwei Wochen in häusliche Isolati­on. Davon waren nach Angaben der Industrie- und Handelskammern in Süd- und Ost­bran­denburg mehr als 25.000 Pendler in Brandenburg und Berlin betroffen. Einwohner von beiden Seiten der Grenze hatten gegen die Quarantäneregelung protestiert.

Seit dem 4. Mai galt eine Lockerung für polnische Bürger, die in Deutschland, der Slowa­kei, Tschechien oder Litauen arbeiten oder studieren, aber zunächst nicht für Personal in Medizin und Pflege. Das traf zum Beispiel mehrere Krankenhäuser in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Europaministerin Katrin Lange (SPD) wertete die Lockerung als „sehr gute Nachricht für Brandenburg“. Nach ihren Angaben können nun mehrere Hundert Ärzte und Pfleger aus Polen, die in Brandenburger Krankenhäusern und im Gesundheitswesen tätig sind, wieder uneingeschränkt die Grenze zu ihrem Heimatland passieren.

Brandenburg unterstützte die Pendler bisher finanziell mit einer Aufwandsentschädigung von 65 Euro pro Tag und 20 Euro pro Tag für jedes Familienmitglied, das sich in Branden­burg aufhält. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern stellte wegen der Lo­ckerung der Quarantänepflicht im Nachbarland vorgestern die finanzielle Unterstützung für polnische Berufspendler ein.

dpa

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